(ots) - Nicht schön- oder schlechtreden
Immer diese Pauschalurteile! Sie kommen von allen Seiten und
helfen überhaupt nicht weiter, wenn es um die
Arbeitnehmerfreizügigkeit von Rumänen und Bulgaren vom 1. Januar an
geht. Wer jetzt die Scheinwerfer vorrangig auf den Sozialmissbrauch
richtet wie die CSU, der überzieht und schürt unnötig Fremdenangst.
Eine Willkommenskultur für Zuwanderer sieht wahrlich anders aus.
Aber die Probleme einfach schönzureden führt ebenso wenig weiter.
Denn Tatsache ist: Mit dreckigen Problem-Hochhäusern und
Schwarzarbeit, mit Wuchermieten und Prostitution kämpfen bereits
jetzt Städte wie Dortmund, Duisburg, Berlin, Mannheim und Hannover.
Der Städte- und Gemeindebund warnt ebenso wie der Deutsche Städtetag
vor einer Überforderung durch zusätzliche Sozialleistungen. Bisher
sind die Sprecher der Kommunen nicht für das Verbreiten
populistischer Parolen bekannt. Denn sie klagen zu Recht: Migration
ist mit hohen Kosten verbunden - für die Gesundheitsversorgung, für
Sozialarbeiter, für Dolmetscher und Sprachkurse. Doch wenn das Geld
richtig eingesetzt ist, haben alle etwas davon.
Dass sich Menschen in bitterer Armut von Deutschland ein besseres
Leben versprechen, ist verständlich. Sie gilt es vor Ausbeutung zu
schützen. Gleichzeitig muss es darum gehen, die Verhältnisse in
Rumänien und Bulgarien möglichst bald spürbar zu verbessern. Ein
Thema, das die EU beim nächsten Gipfel auf die Tagesordnung setzen
sollte.
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