Zehn gemeinsame Ziele für Heilbronn-Franken
(PresseBox) - Knapp sieben Monate nach der Gründung stellte das Fachkräftebünd-nis Heilbronn-Franken am 30. Januar 2013 im Rahmen eines Pressegesprächs einen Zielkatalog für die Region Heilbronn-Franken vor. Der Fokus liegt dabei auf den Themenfeldern Aus- und Weiterbildung, Frauen und außerregionale Fachkräfte. Zur Umsetzung und Konkretisierung der Handlungsfelder wurden konkrete Ziele definiert und exemplarische Maßnahmen beschrieben. Damit ist es den Bündnispartnern gelungen, für das Fachkräftebündnis Heilbronn-Franken ähnliche Strukturen wie beim regionalen Ausbildungspakt zu schaffen. Das Fachkräftebündnis ist, unter der Federführung der IHK Heilbronn-Franken, ein freiwilliger Zusammenschluss aller wichtigen regionalen Partner. Langfristiges Ziel des Bündnisses ist die Sicherung der Fachkräftebasis in der Region Heilbronn-Franken.
Trotz des gemeinsamen Kraftaktes beim Ausbau der Hochschullandschaft belegt die Region hinsichtlich der Studierendendichte den letzten Platz in Baden-Württemberg. So fehlen durchschnittlich jedes Jahr 2.300 Akademiker in der Region Heilbronn-Franken. "Wir brauchen mehr Akademiker, Studierende und weniger Studienabbrecher. Nur so können wir einen wertvollen Beitrag zur langfristigen Deckung des Fachkräftebedarfs unserer Mitgliedsunternehmen leisten", erklärt IHK-Hauptgeschäftsführerin Elke Schweig. Bis 2015 sollen 15.000 junge Menschen an den Hochschulen in Heilbronn-Franken studieren.
Um dem Mangel an Akademikern und Ingenieuren entgegenzuwirken, muss die akademische Weiterbildung in Heilbronn-Franken systematisch ausgebaut werden. "Der Arbeitgeberverband Heilbronn-Franken e.V. unterstützt diese Forderung, da der Akademikermangel sich für die Metall- und Elektroindustrie zu einer Wachstumsbremse entwickeln könnte", sagte Rolf Blaettner, Geschäftsführer des Arbeitgeberverbandes Heilbronn-Franken e.V.
In der Region Heilbronn-Franken sind weniger als die Hälfte der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten weiblich. Knapp 90 Prozent der Teilzeitkräfte sind Frauen. Bis 2020 sollen deswegen 15.000 Frauen mehr in Beschäftigung gebracht werden. Zudem soll auch die Anzahl der in der Region beschäftigten Akademikerinnen bis 2020 um 1.500 erhöht werden. Martin Diepgen, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Heilbronn: "Der Arbeitskreis zur Erschließung des Bildungspotenzials von Menschen mit Migrationshintergrund hat gezeigt, dass wir gemeinsam sehr erfolgreich gute Initiativen und Projekte auf den Weg bringen können. Ich denke, dass eine Etablierung eines ähnlichen Arbeitskreises für das Handlungsfeld Frauen sinnvoll ist - die Agentur für Arbeit Heilbronn kann die Koordinierung übernehmen."
Ein weiteres Ziel, das sich das Fachkräftebündnis Heilbronn-Franken gesetzt hat, ist es die Anzahl der An- und Ungelernten zu verringern. Ralf Schnörr, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Heilbronn-Franken: "Im Bereich der An- und Ungelernten und der Arbeitslosen sehen wir noch unausgeschöpftes Potenzial. Es geht uns hierbei in erster Linie um die Reduzierung der Zahl der sozialversichungspflichtig Beschäftigten ohne Berufsausbildung und Schaffung von Perspektiven für Arbeitslose." So soll die Zahl der Arbeitslosen ohne Berufsausbildung in der Region von 8.500 auf 7.900 gesenkt werden. Stefan Gutfreund, Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Schwäbisch Hall-Tauberbischofsheim: "Rückblickend betrachtet war 2012 für den regionalen Arbeitsmarkt ein gutes Jahr. Trotz der geringen Arbeitslosenquote von 3,6 Prozent bleibt die hohe Sockelarbeitslosigkeit und der hohe Bestand an Arbeitslosen ohne abgeschlossene Berufsausbildung aber weiterhin problematisch. Wir wollen die aktuelle Unsicherheit am Markt nutzen, um Fachkräfte für die Zukunft zu qualifizieren."
Bei der Fachkräftegewinnung von außerhalb geht es vorrangig um die Nutzung von Potenzialen außerregionaler Fachkräfte für identifizierte Mangelberufe. Dr. Andreas Schumm, Geschäftsführer der Wirtschaftsregion Heilbronn-Franken GmbH: "Die Kernkompetenzen der Wirtschaftsregion Heilbronn-Franken GmbH liegen in der Akquise außerregionaler Fachkräfte. Deswegen werden wir Projekte initiieren, um Beschäftigte von außerhalb für den regionalen Arbeitsmarkt in Heilbronn-Franken zu gewinnen."
Für die Region Heilbronn-Franken ist es ein wichtiges Zeichen, dass das Fachkräftebündnis Heilbronn-Franken sich auf zehn gemeinsame Ziele verständigt hat. Silke Ortwein, Regionssekretärin des DGB Region Nordwürttemberg: "Mit dem Zielkatalog ist es uns gelungen Indikatoren zu definieren, mit denen wir die Wirksamkeit von Maßnahmen überprüfen können."
Die Arbeit des Fachkräftebündnisses Heilbronn-Franken bietet wichtige und innovative Ansätze zur Umsetzung von entsprechenden Maßnahmen und wird im Rahmen der Allianz für Fachkräfte durch das Ministerium für Finanzen und Wirtschaft Baden-Württemberg unterstützt. Joachim Schmider, Ministerialrat im Ministerium für Finanzen und Wirtschaft Baden-Württemberg: "Um nachhaltig regionale Fachkräfteallianzen aufzubauen, werden pilothaft Koordinierungsstellen aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds und aus Landesmitteln gefördert. Das Fachkräftebündnis Heilbronn-Franken unter der Federführung der IHK Heilbronn-Franken ist ein Vorbild für andere Regionen und wird im Zeitraum von Januar 2013 bis Oktober 2014 unterstützt."
Statements der Bündnispartner
Elke Schweig, IHK Heilbronn-Franken
"Der Ausbauprozess der Hochschullandschaft in Heilbronn-Franken muss aktiv vorangetrieben werden. Wir brauchen mehr Studierende, mehr Erstsemesterplätze und weniger Studienabbrecher. Nur so können wir einen wertvollen Beitrag zur langfristigen Deckung des Fachkräftebedarfs unserer Mitgliedsunternehmen leisten."
Ralf Schnörr, Handwerkskammer Heilbronn-Franken
"Im Bereich der An- und Ungelernten und der Arbeitslosen sehen wir noch unausgeschöpftes Potenzial. Es geht uns hierbei in erster Linie um die Reduzierung der Zahl der sozialversichungspflichtig Beschäftigten ohne Berufsausbildung und Schaffung von Perspektiven für Arbeitslose."
Rolf Blaettner, Arbeitgeberverband Heilbronn-Franken e.V.
"Der Fachkräfteengpass, vor allem der Akademiker- und Ingenieursengpass, könnte sich für die Metall- und Elektroindustrie zu einer Wachstumsbremse entwickeln. Deswegen unterstützen und fordern wir einen systematischen Ausbau der akademischen Weiterbildung in der Region Heilbronn-Franken."
Dr. Andreas Schumm, Wirtschaftsregion Heilbronn-Franken GmbH
"Die Kernkompetenzen der Wirtschaftsregion Heilbronn-Franken GmbH liegen in der Akquise außerregionaler Fachkräfte. Deswegen werden wir Projekte initiieren, um Beschäftigte von außerhalb für den regionalen Arbeitsmarkt in Heilbronn-Franken zu gewinnen."
Martin Diepgen, Agentur für Arbeit Heilbronn
"Der Arbeitskreis zur Erschließung des Bildungspotenzials von Menschen mit Migrationshintergrund hat gezeigt, dass wir gemeinsam sehr erfolgreich gute Initiativen und Projekte auf den Weg bringen können. Ich denke, dass eine Etablierung eines ähnlichen Arbeitskreises für das Handlungsfeld Frauen sinnvoll ist - die Agentur für Arbeit Heilbronn kann die Koordinierung übernehmen."
Stefan Gutfreund, Agentur für Arbeit Schwäbisch Hall-Tauberbischofsheim
"Rückblickend betrachtet war 2012 für den regionalen Arbeitsmarkt ein gutes Jahr. Trotz der geringen Arbeitslosenquote von 3,6 Prozent bleibt die hohe Sockelarbeitslosigkeit und der hohe Bestand an Arbeitslosen ohne abgeschlossene Berufsausbildung aber weiterhin problematisch. Wir wollen die aktuelle Unsicherheit am Markt nutzen, um Fachkräfte für die Zukunft zu qualifizieren."
Silke Ortwein, DGB Region Nordwürttemberg
"Mit dem Zielkatalog ist es uns gelungen Indikatoren zu definieren, mit denen wir die Wirksamkeit von Maßnahmen überprüfen können. Es ist für die Region Heilbronn-Franken ein wichtiges Signal, dass sich die Bündnispartner darauf verständigt haben."
Joachim Schmider, Ministerium für Finanzen und Wirtschaft Baden-Württemberg:
"Um nachhaltig regionale Fachkräfteallianzen aufzubauen, werden pilothaft Koordinierungsstellen aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds und aus Landesmitteln gefördert. Das Fachkräftebündnis Heilbronn-Franken unter der Federführung der IHK Heilbronn-Franken ist ein Vorbild für andere Regionen und wird im Zeitraum von Januar 2013 bis Oktober 2014 unterstützt."