PresseKat - Sender fordern. Und fördern? Zur unlauteren Nachwuchsförderung

Sender fordern. Und fördern? Zur unlauteren Nachwuchsförderung

ID: 485549

BFFS kritisiert die Forderung auf Gagenverzicht von Sendern gegenüber den Filmschaffenden im Bereich der Nachwuchsfilmproduktionen.

(firmenpresse) - Berlin, den 22. September 2011
Anlässlich der „FIRST STEPS Awards“ am 23. August 2011 forderte Joachim Kosack, SAT.1 Co-Geschäftsführer und Senior Vice President Deutsche Fiction der ProSiebenSat.1 TV, dass Schauspieler zur Unterstützung von Debütfilmen, die in der Primetime laufen, auf den größten Teil ihres Gehalts verzichten sollen.

Der Bundesverband der Film- und Fernsehschauspieler e.V. (BFFS) reagiert mit einer Stellungnahme auf diese Forderungen und weist auf die immer unlauter werdenden Arbeitsverhältnisse in der Film- und Fernsehbranche hin. Für den BFFS, der mit seiner Kritik von zahlreichen schauspielnahen Verbänden unterstützt wird, ist diese Art der „Nachwuchsförderung“ nicht legitim – wenn auch in anderer Form bereits gängige Praxis.

In einer Stellungnahme weisen die unterzeichnenden Verbände darauf hin, dass auch bei öffentlich-rechtlichen Fernsehproduktionen, Formate wie das „Kleine Fernsehspiel“ oder das „Debüt im Ersten“ bereits mit dem Argument der Nachwuchsförderung die Gagen gedrückt werden. In der Vergangenheit wurden zumindest auf der Grundlage von sogenannten Rückstellungsverträgen bei solchen Formaten den Schauspielern die Möglichkeit eingeräumt, an der weiteren Verwertung beteiligt zu sein, um so zumindest die Chance zu wahren, die eingesparte Gage zu erhalten.

Die „Nachwuchsförderung“ durch Gagenverzicht, wie sie nun von ProSiebenSat.1 verlangt wird, bringt die Entlohnung der Filmschaffenden weiter in eine Schieflage und führt zu einer Umkehrung der Verhältnisse. Das unternehmerische Risiko wird hier auf die arbeitnehmenden Filmschaffenden abgewälzt, ohne Sie beim Erfolg eines Nachwuchsfilmes dann auch am Erfolg angemessen zu beteiligen.

Der BFFS und die unterstützenden Verbände fordern: „Es wird Zeit, dass der Umgang in der Filmbranche wieder den Regeln der Fairness und den existierenden Arbeitsgesetzen gehorcht“.

Die unterstützenden Verbände sind:





Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft – ver.di
Der Verband Deutscher Schauspieler Agenturen - VDSA

Die Bundesvereinigung der Filmschaffenden-Verbände
darunter unter anderem:

Bundesverband Casting e.V. - BVC
Der Bundesverband Kamera e.V. – BVK
Der Bundesverband Filmschnitt Editor – BFS
Verband der Szenebildner, Filmarchitekten und Kostümbildner in Eu-ropa e.V. – SFK
Bundesvereinigung Maskenbild e.V. – BVM
Bundesverband Produktion e.V. – BVP
Verband Deutsche Tonmeister e.V. – VDT

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Der BFFS – Bundesverband der Film- und Fernsehschauspieler e.V.
Der BFFS vertritt die Interessen der Film- und Fernsehschauspieler in Deutschland. Seit seiner Gründung im April 2006 stellt der Bundesverband mit an die 2.000 Mitgliedern heute den größten Interessenverband der nationalen Film- und Fernsehindustrie.
Hauptanliegen ist eine erfolgreiche und im internationalen Kontext konkur-renzfähige Film- und Fernsehindustrie mit transparenten und fairen Regeln für alle Beteiligten. In dem Bewusstsein, dass Schauspieler Rückgrat und Gesicht einer wichtigen Branche mit hohem Zukunftspotential sind, pflegt der Bundes-verband eine enge Vernetzung mit Politik, Sendern, Produzenten und anderen Filmverbänden.
Zu den Zielen des BFFS zählen die Schaffung fairer Arbeitsbedingungen und verlässlicher sozialer Standards sowie die Förderung, Ermöglichung und der Schutz künstlerischer Qualität in Ausbildung und Produktion.



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Datum: 22.09.2011 - 16:04 Uhr
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