Automatisierung soll BehördengÀnge vereinfachen
(firmenpresse) - Berlin - Ăber die HĂ€lfte der Deutschen hat einer Forsa-Umfrage zufolge schon einmal die Homepage der eigenen Stadt- oder Gemeindeverwaltung genutzt. 44 Prozent davon hat spezielle Informationen benötigt, 15 Prozent war zum Download von Dokumenten online im Amt. Weitere 9 Prozent haben direkt online Formulare ausgefĂŒllt. Vieles lĂ€sst sich inzwischen mit wenigen Mausklicks online erledigen, aber vieles ist auch noch verbesserungsfĂ€hig. Fragt man den Deutschland-Chef von Microsoft http://www.microsoft.de, Achim Berg, welche Weiterentwicklung in der Informationstechnik (IT) er herbeisehnt, fĂ€llt die Antwort im Sinne vieler BĂŒrger aus: âDass Verwaltungs- und BehördengĂ€nge allesamt online zu erledigen wĂ€ren", betont Berg im Interview mit dem Mittelstandsmagazin Impulse http://www.impulse.de.
âWas gestern noch Technikfreaks vorbehalten war, ist morgen fĂŒr weite Teile der Gesellschaft nutzbarâ, so die Erwartung von Berg in Bezug auf die zunehmende Digitalisierung der Gesellschaft, durch die immer mehr GerĂ€te - Handy, Kamera, Internet, Fernsehen - verschmelzen. Er ist zudem der Meinung, dass die GerĂ€testeuerung ĂŒber Sprache in einigen Jahren zur Regel wird. Ein Computer wĂŒrde sich dadurch wesentlich intuitiver bedienen lassen. âNach dem Einschalten ist er sofort einsetzbar. AuĂerdem ist er die Medienzentrale im Haushaltâ, so die Vision des Microsoft-Managers.
Viele Unternehmen, LĂ€nder und Kommunen stellen sich unter dem Aspekt der Vereinfachung und Einsparung die Frage nach der Automatisierung von Auskunftsdiensten und Dienstleistungen. Sprachgesteuerte Telefonservices in Berlin oder Augsburg zum Beispiel bieten verschiedene Möglichkeiten wie Informationen zu Kfz-Zulassungen, Ausweisen, Meldewesen und FĂŒhrungszeugnissen, Lohnsteuerkarten sowie die Weiterleitung zu Sachbearbeitern der Verwaltung. âDie Diskussion um den Einsatz von Sprachcomputern im telefonischen Kundenservice wird hĂ€ufig auf das Kostenargument verkĂŒrzt. Dabei richtet kein Unternehmen und keine Behörde diese Dienste ein, um Geld zu sparen, sondern um den eigenen Service fĂŒr die BĂŒrger zu verbessernâ, so die Erfahrung von Lupo Pape, GeschĂ€ftsfĂŒhrer des Berliner Unternehmens SemanticEdge http://www.semanticedge.com.
Mittlerweile lieĂen sich immer mehr Dienste und GerĂ€te ĂŒber Sprache steuern. Nach Ansicht von Marktexperten wird sich die Sprachtechnik mit natĂŒrlicher Spracherkennung in fast allen Wirtschaftsbranchen etablieren. Das Fraunhofer Institut fĂŒr Produktionstechnik und Automatisierung IPA http://www.ipa.fraunhofer.de in Stuttgart beschĂ€ftigt sich mit dem industriellen Einsatz der Sprachtechnik. Möglichkeiten sieht man bei Instandhaltung, Logistik, QualitĂ€tsmanagement, Reklamationsbearbeitung, Facility-Management und der Unternehmensorganisation. Mit Hilfe von Sprachapplikationen kann der Nutzer freihĂ€ndig und konzentriert arbeiten. Weil die heutigen Systeme eine natĂŒrlich-sprachliche Eingabe erlauben, können Arbeitsprozesse gestrafft werden. So sind Techniker beim Luft- und Raumfahrt-Giganten EADS http://www.eads.com mit einem kleinen Computer und Headset mit Mikrofon ausgestattet. Per Spracheingabe können sie wĂ€hrend der Arbeit etwa in einem engen Triebwerk durch das MenĂŒ des Rechners steuern und bekommen Anweisungen auf dem PDA angezeigt oder durchgesagt.
Sprachdialogexperte Lupo Pape prognostiziert, dass sich die Intelligenz der Sprachcomputer immer mehr verbessert: âIn beruflichen und privaten Angelegenheiten werden sie bald unverzichtbar seinâ. Sein Unternehmen arbeitet an entsprechenden Software-Lösungen. Virtuelle persönliche Assistenten sollen dabei nicht nur per Spracherkennung Telefonverbindungen herstellen und das SMS-Diktat auf dem Handy ermöglichen, sondern in Verbindung mit einem Service wie Wikipedia oder Google auf anspruchsvollere Fragen wie âWer war Simone de Beauvoir?â oder âWo ist das nĂ€chste Starbucks-Cafe?â Antwort geben.