(PresseBox) - Rund 60 Kolleginnen und Kollegen kamen gestern in Euskirchen bei Köln zusammen, um gegen Tarifeinbußen und den von den Verlegern geforderten Dumping-Tarifvertrag für Berufseinsteiger und Jobwechsler zu demonstrieren. Mit Trillerpfeifen, Plakaten und Transparenten "bewaffnet", zogen sie durch die Innenstadt, verteilten Info-Material und sprachen mit den Bürgern über die Situation in den Zeitungsredaktionen. Bei den Demonstranten handelte es sich um Journalisten mehrerer Zeitungen aus dem Rheinland, die seit 29. Juli die Arbeit niedergelegt haben. Heute geht es zusätzlich in Westfalen mit den Streiks weiter. Der DJV hat die Journalisten der WAZ, der NRZ, zahlreicher Zeitungen aus dem Ruhrgebiet, der Rheinischen Post, der Westdeutschen Zeitung und der NRW-Redaktionen von BILD zu Streiks bzw. Warnstreiks aufgerufen. Aktionen und Versammlungen finden heute in Moers, Bochum und Duisburg statt.
Streikgespräch beim Derby
Das Bremer Fußball-Ortsderby nutzten gestern Streikaktivisten des DJV, um die Streikzeitung "Leser-Kurier" unter die Leute zu bringen. Bretag-Redakteur Carsten Spöring, der zur Stunde als Mitglied der DJV-Tarifkommission den Verlegern bei der laufenden Tarifrunde in Hamburg gegenüber sitzt, nutzte die Gelegenheit beim Fußball, um mit den Fans ins Gespräch zu kommen. Die wissen nur zu gut, was sie von ihrer Zeitung haben. Da passte es gut zusammen, dass Spöring sie mal darüber informieren konnte, was in den Zeitungsredaktionen angesagt ist und wie sich die Verleger die Zukunft des Journalismus vorstellen. Der "Leser-Kurier", den Spöring und seine Bremer Kollegen von Weser-Kurier und Bremer Nachrichten bei ihrem Streik Ende letzter Woche produziert haben, kam bei den Fußballfans gut an. Einhellige Meinung: Ohne einen guten Sportteil ist die Zeitung nichts wert. Und für die Sportberichte sollen die Verleger auch faire Gehälter und Honorare zahlen.
Warnstreik bei vier Zeitungen in Hessen
An den laufenden Tarifauseinandersetzungen zwischen Journalisten und Verlegern beteiligen sich heute auch die Kolleginnen und Kollegen von vier hessischen Tageszeitungen. Der DJV hat die Journalisten von Frankfurter Rundschau, Frankfurter Neue Presse, Wiesbadener Kurier und Wiesbadener Tagblatt zum Warnstreik aufgerufen.