Bevoelkerungswachstum der Welt verlangsamen - Klima schuetzen und Familienplanung foerdern
(pressrelations) -
Anlaesslich des Weltbevoelkerungstages am 11. Juli 2011 erklaert die zustaendige Berichterstatterin der Arbeitsgruppe wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung der SPD-Bundestagsfraktion Karin Roth:
Die Weltbevoelkerung waechst rasant: Am 11. Juli, dem Weltbevoelkerungstag, erreicht die Weltbevoelkerung mit etwa 6.974.000.000 Menschen einen neuen Hoechststand. Diese Zahlen sind dramatisch. Und ein Ende des Wachstums ist noch lange nicht in Sicht: Jede Sekunde kommen fast drei Menschen hinzu - das sind etwa 80 Millionen Menschen - einmal Deutschland - im Jahr.
Bis zum Jahr 2050 werden voraussichtlich 9,1 Milliarden Menschen auf der Erde leben. Das Bevoelkerungswachstum findet fast ausschliesslich in den Entwicklungslaendern statt und beeintraechtigt in hohem Masse die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung dieser Laender.
Um das Bevoelkerungswachstum zu verlangsamen spielen Familienplanung und Frauenfoerderung zentrale Schluesselrollen.
Nur wenn gezielt Frauen gestaerkt werden - dazu gehoert neben der Frauenfoerderung besonders der Zugang zu Familienplanung und Verhuetungsmitteln, zu Aufklaerung und Bildung - kann das rasante Bevoelkerungswachstum gedrosselt werden. Etwa 76 Millionen Frauen in Entwicklungslaendern werden ungewollt schwanger. Ueber 20 Millionen Abtreibungen jaehrlich sind ein Hinweis darauf, dass notwendige Aufklaerung und Verhuetungsmittel fehlen.
Frauen uebernehmen Verantwortung - im Grossen wie im Kleinen, fuer sich und ihre Familie - wenn sie es koennen. Umso beschaemender ist es, dass die Bundesregierung die Zielgroesse "Gender" mit den Hauptinhalten Frauenfoerderung und Gleichstellung der Geschlechter, aus den Haushalten 2010 und 2011 entfernte. Im Haushalt 2012 ist sie nicht wieder aufgenommen.
Die Verlangsamung des Bevoelkerungswachstums ist heute wichtiger denn je: das Bevoelkerungswachstum gefaehrdet besonders das Weltklima. In diesem Jahr wird wohl die sieben Milliarden-Grenze ueberschritten. Nach wie vor hungern ueber eine Milliarde Menschen und durch die Wirtschafts- und Finanzkrise zu befuerchten ist, dass es nicht weniger, sondern noch mehr werden. Die Erhoehung der Nahrungsmittelpreise, aber auch die zunehmende Konkurrenz von Nahrungsmittel -und Biokraftstoffproduktion lassen befuerchten, dass die Konflikte dieser Welt zukuenftig um Nahrung und Wasser gefuehrt werden.
Notwendig ist eine andere Agrarpolitik der Industrielaender und die Abschaffung von Agrarsubventionen, damit die Produkte der Entwicklungslaender Absatzchancen haben. Ein Schluessel zur Bekaempfung des Hungers ist die Entwicklung der laendlichen Gebiete zur Erhoehung der Eigenversorgung im eigenen Land. Hier muss mehr investiert werden. Nur vier Prozent der weltweiten Entwicklungsausgaben fliessen in den Agrarsektor.
Und es ist auch keine Frage, dass die Erreichung aller Millenniumsziele nur dann gelingt, wenn die Industriestaaten ihre Zusagen einhalten. Die SPD-Bundestagsfraktion fordert die Bundesregierung auf, die "ODA-Quote" (Anteil der Entwicklungsausgaben bezogen auf das Bruttonationaleinkommen) auf 0,7 Prozent bis 2015 zu steigern und damit ihre internationalen Zusagen zu erfuellen. Noch bleiben vier Jahre bis 2015, um den Aermsten der Armen zu helfen und die Millenniums-Entwicklungsziele zu erreichen.
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