PresseKat - Ante Borat natum – Wie ein komischer Film das Bild eines Landes verzerrt hat

Ante Borat natum – Wie ein komischer Film das Bild eines Landes verzerrt hat

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(firmenpresse) - Von Ansgar Lange

Bonn/Neuss – „Die Geschichte Kasachstans wird bald eine neue Zeiteinteilung einführen müssen: a.b. muss es dann heißen, ante Borat natum“, schreibt Harald Hordych in der Süddeutschen Zeitung (SZ) http://www.sueddeutsche.de. Dies hänge mit der Veröffentlichung einer DVD und mit der Rolle zusammen, die der englische Komiker Sacha Baron Cohen Kasachstan in seinem Film „Borat“ zugewiesen haben. Um den weltweiten Start der Borat-DVD zu promoten, habe die 20th Century Fox eine Pressereise in die Film-Heimat von Borat organisiert. Das Bild ist zwiespältig: Einerseits war der Film außerordentlich erfolgreich. Bei 18 Millionen Dollar Produktionskosten hat die „komische Kinoreise des ignoranten Reporters Borat nach Amerika“ weltweit 284 Millionen Dollar eingespielt. Andererseits ließ sich der kasachische Botschafter in London zu der Bemerkung hinreißen, Cohen „sei ein Schwein von einem Mann“.

Kasachstan Rolle in der ganzen Medieninszenierung sei, so der SZ-Autor, nur mit dem Wort „passiv“ zu beschreiben. Und wegen dieses puren Zufalls wurden jetzt 20 Journalisten auf die Reise geschickt, um mehr über Kasachstan zu erfahren. Das Wissen über das neuntgrößte Land der Erde tendiert bei den meisten gegen null. Zurzeit ist nur ein deutschsprachiger Reiseführer über die 15 Millionen Einwohner erhältlich. Rund 120 verschiedene Volksgruppen leben zwischen dem Kaspischen Meer und China. Das Problem des Films ist, dass zuvor kaum jemand das Land kannte – jetzt aber ein Bild Kasachstans im Hinterkopf hat, das mit der Realität wenig bis gar nichts zu tun hat. So ist kaum bekannt, dass in der ehemaligen Hauptstadt Almaty Moslems, Buddhisten, Katholiken, Protestanten und Juden zusammenleben, ohne dass es je zu größeren Konflikten gekommen ist.

„Es ist eine komische Sache, dass ausgerechnet eine vergleichsweise tolerante Vielvölkernation für Borat-Antisemitismus und Borat-Zigeunerhass herhalten musste, ein Zufall eben. Natürlich ist alles ein Witz. Das wusste man vor dieser Reise schon. Es gibt aber auch Witze, die im Halse stecken bleiben“, schreibt Hordych. Praktiker mit eigenen geschäftlichen Beziehungen bestätigen, dass die Wirklichkeit in dem dünn besiedelten Staat in Zentralasien ganz anders aussieht als im Film: „Kasachstan ist im Gegensatz zu vielen anderen Nachbarstaaten seit vierzehn Jahren wirtschaftlich ein sehr stabiles Land. Borat war einige Zeit zwar in aller Munde - nur man muss ganz klar sagen, hier handelt es sich nicht um ein hinterwäldlerisches mongolisches Reitervolk. In der Hauptstadt Astana oder in der ehemaligen Hauptstadt Almaty kann man spüren, wie es wirtschaftlich bergauf geht und massiv westliches Know How eingekauft wird“, so Tobias Janßen, Vorstandschef der Beratungs- und Beteiligungsgesellschaft Goldfish Holdings Inc. http://www.goldfish-holdings.com in Neuss.










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Datum: 06.03.2007 - 10:16 Uhr
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