(ots) - Der Bodensee versorgt vier Millionen Menschen mit
Wasser und ist damit Europas wichtigster Trinkwasserspeicher. Aber
die ohnehin warme Bodenseeregion ist von der globalen Erderwärmung
betroffen. Wie sich der See dadurch verändert und welche Konsequenzen
sich daraus für die Trinkwasserförderung ergeben, untersucht
"Abenteuer Wissen" in seiner Ausgabe "Der Bodensee - Geht die Natur
baden?" am Mittwoch, 29. September 2010, 22.15 Uhr.
Mit gigantischer Technik werden 9000 Liter Wasser pro Sekunde aus
der Tiefe durch ein 1700 Kilometer langes unterirdisches Rohrsystem
bis in extrem wasserarme Gebiete wie etwa nach Stuttgart geleitet.
Doch der Klimawandel lässt die Nachfrage nach Fernwasser besonders in
den wasserarmen Regionen steigen. Das ZDF-Wissensmagazin geht der
Frage nach, ob der Bedarf in Zukunft noch gedeckt werden kann.
In den vergangenen Jahren haben sich immer mehr fremde Tierarten
aus südlichen Regionen im wärmer werdenden Bodensee angesiedelt. Die
Schwebegarnele kam jüngst aus der Schwarzmeerregion und hat bereits
riesige Schwärme von mehreren Millionen Tieren gebildet.
Wissenschaftler mutmaßen, dass so heimische Arten verdrängt werden
könnten. Auch die Einwanderung subtropischer Pflanzen - zum Beispiel
der giftigen Blaualge - ist zu befürchten. Besonders in
Flachwasserzonen führt der Temperaturanstieg zu Sauerstoff- und
Nahrungsarmut, viele Fische verenden deshalb.
Der Rhein ist der wichtigste Zufluss des Bodensees. Er liefert mit
dem Schmelzwasser der Alpengletscher fast zwei Drittel des Wassers.
Aber der Fluss bringt jährlich auch drei Millionen Kubikmeter Kies
und Sand mit. Die Sedimente, die der Rhein anschwemmt, wirken sich
auf die Wasserqualität aus und lassen den Bodensee über Jahrtausende
nach und nach verlanden. Martin Weiß, Leiter der "Internationalen
Rheinregulierung", versucht seit Jahren den Prozess der Verlandung zu
stoppen. Er lässt den Rhein permanent ausbaggern, um die
Abflusskapazität zu erhalten. Ein Rückstau wäre gefährlich und könnte
zu Überschwemmungen führen wie beim Jahrhunderthochwasser 1999.
Fotos sind erhältlich über den ZDF-Bilderdienst, Telefon: 06131 -
706100, und über http://bilderdienst.zdf.de/presse/abenteuerwissen
Pressekontakt:
ZDF-Pressestelle
Telefon: 06131 / 70 - 2120
Telefon: 06131 / 70 - 2121