(ots) - Der Leiter der Arbeitsstelle Zivildienst beim
Deutschen Caritas-Verband, Michael Bergmann, hat den Plan von
Familienministerin Kristina Schröder (CDU), einen freiwilligen
Zivildienst zu schaffen, indirekt kritisiert und statt dessen für die
Ausweitung des Freiwilligen Sozialen Jahres (FSJ) plädiert. "Wir
hatten uns eigentlich vorgestellt und halten das auch für machbar,
die Lücken beim Zivildienst durch das FSJ zu schließen - selbst wenn
wir die Zivildienstleistenden nicht vollständig ersetzen könnten",
sagte er der in Halle erscheinenden "Mitteldeutschen Zeitung"
(Dienstag-Ausgabe) angesichts der näher rückenden Aussetzung der
Wehrpflicht. "Das FSJ ist ein bewährtes Format. Der freiwillige
Zivildienst wäre nur die zweitbeste Lösung, zumal dann eine
Konkurrenz entsteht. Dies ist unter den Wohlfahrtsverbänden Konsens."
Er fügte aber hinzu: "Wir sind pragmatisch und an Lösungen zum Wohl
der betroffenen Menschen interessiert." Man wolle sich deshalb mit
Schröder verständigen. Ganz grundsätzlich erklärte Bergmann: " Ein
Wegfall des Zivildienstes würde die Dienste und Einrichtungen vor
große Herausforderungen stellen. Es ist ein großer Unterschied, ob
die Zahl der Zivildienstleistenden zurückgeht oder ob sie ganz
wegfallen. Die stärksten Auswirkungen gäbe es beim Rettungsdienst, in
der Individuellen Schwerstbehinderten-Betreuung und beim Fahrdienst.
Aber wir wären weiter arbeitsfähig." Die Caritas beschäftigt bei rund
500000 Mitarbeitern zirka 10000 Zivildienstleistende und noch einmal
knapp halb so viele Menschen, die ein FSJ absolvieren.
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