(ots) - Die Bildungsstudie des Instituts der deutschen
Wirtschaft misst, wie gut die Bildung in einem Bundesland mit Blick
auf ihren ökonomischen Nutzen ist. Das ist eine zulässige
Perspektive. Denn ein Industrieland ohne erhebliche Rohstoffe ist auf
die gute Ausbildung seiner Bürger angewiesen, um im internationalen
Vergleich zu bestehen. Die Wissenschaftler weisen nach, was die
meisten Eltern im Land spüren: In NRW fällt zu viel Unterricht aus,
und die Klassen sind zu groß. Es fehlt auch an Kompetenz für
zukunftsweisende Fächer wie Mathematik, Naturwissenschaften und
Technik. In diesen Punkten hat das Land dringenden Nachholbedarf. Da
kann sich die Schulpolitik nicht darauf ausruhen, dass trotz
sinkender Schülerzahlen die Bildungsausgaben konstant bleiben.
Vielmehr müssen die Defizite gezielt behoben werden. Nebenbei fördert
die Studie zutage, dass es in NRW an individueller Zuwendung für die
Schüler fehlt. An viel zu vielen Schulen gilt immer noch die
Prämisse, dass ein Schüler sich dem System anpassen muss. Schüler
haben aber auch ein Recht auf individuelle Förderung, vor allem die
besonders Schwachen und die besonders Talentierten. Wenn dieser
Ansatz endlich in den Lehrplänen und bei den Pädagogen ankommen
würde, dann wäre die Frage des Schulsystems zweitrangig.
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