(ots) - Zum Auftritt von Adolf Sauerland im WDR schreibt die
in Essen erscheinende Neue Ruhr/Neue Rhein Zeitung (Montagsausgabe)
in einem Leitartikel von Chefredakteur Rüdiger Oppers:
Duisburg ist auch drei Wochen nach der Loveparade-Katastrophe ohne
Führung, ohne Gesicht, ohne Stimme. Dabei gebietet der Duisburger
Oberbürgermeister, Repräsentant einer der ärmsten Städte in NRW, über
eine Pressestelle, dazu über einen persönlichen Sprecher und nun auch
noch einen kostspieligen PR- und Imageberater - und alle schweigen.
Stattdessen inszeniert Adolf Sauerland ein schäbiges Spiel um seine
Person. Auf Kosten der Steuerzahler versucht er, seinen Ruf zu
retten. Im exklusiven Interview fürs Fernsehen gibt er aber noch
immer keine Antwort auf die drängenden Fragen nach der moralischen
und politischen Verantwortung. Er redet lieber über sich selbst. Was
uns da geboten wird, ist ein jammervolles Schauspiel: Adolf Sauerland
in der Rolle des Opfers. Wollte sich der Duisburger Oberbürgermeister
der Öffentlichkeit stellen, würde er eine Pressekonferenz geben und
allen Medien Rede und Antwort stehen. Stattdessen macht er aus der
Tragödie eine TV-Schau. (...) Erneut kündigt Herr Sauerland seine
Mitwirkung bei der Aufklärung der Ereignisse an. Das ist keineswegs
eine freiwillige oder gar lobenswerte Leistung. Die
Staatsanwaltschaft wird sie ihm ohnehin abfordern, ob er
Oberbürgermeister ist oder nicht, macht keinen Unterschied Aber Adolf
Sauerland ist nicht alleine. Es gibt andere Scheinheilige. Wenige
Wochen nur ist es her, dass unter dem "Label" Kulturhauptstadt 2010
zur Loveparade eingeladen wurde, die auch den Ruhm des
Prestige-Projekts "Zwanzigzehn" mehren sollte. Manager der
Kulturhauptstadt standen parat, um den Millionen-Besucherrekord stolz
der Presse zu präsentieren. Eine dreiste, vorab vereinbarte Lüge, die
nun sogar das schweigsame Stadtoberhaupt eingestanden hat. Absurde
Zahlen, gefälscht auf Wunsch der Vermarkter. Gespenstisch ist, dass
Stadt und Veranstalter willfährig bereit waren, die Öffentlichkeit zu
täuschen. Auch die Kulturhauptstadt-Macher müssen sich fragen lassen,
ob sie sich selbst zum Teil dieser Heuchelei gemacht haben.
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