(ots) - Ein innovatives Musikformat mit einer Mischung aus
fiktionalen, dokumentarischen und konzertanten Elementen präsentiert
das ZDF am Freitag, 6. August 2010, 23.45 Uhr: Mezzosopranistin
Cecilia Bartoli agiert darin als Künstlerin und Expertin
gleichzeitig. Mithilfe ihres virtuosen Gesangs und ihrer Statements
begibt sich der Film "Opfer und Verführer" auf die Spuren der
italienischen Kastratensänger und entführt die Zuschauer in die Welt
des 18. Jahrhunderts.
Kastraten waren die Popstars des Barock: Mit ihren engelsgleichen
Stimmen und ihrer virtuosen Gesangstechnik wurden sie in ganz Europa
verehrt und bewundert. Doch Glanz und Elend lagen nahe beieinander:
Unzählige Knaben wurden im Namen der Musik verstümmelt, damit einige
wenige mit ihrem kunstvollen Gesang die barocke Musikwelt faszinieren
konnten. Die meisten schafften es nicht auf die Opernbühne, sangen
bestenfalls in Kirchenchören oder tingelten mit Gauklern durchs Land.
Der Film "Opfer und Verführer" von Stefan Schneider und Cristina
Trebbi setzt ein ebenso schillerndes wie grausames Kapitel der
Musikgeschichte in Szene. Er erzählt von der Ausbildung der Kastraten
in den Konservatorien Neapels, von ihren Erfolgen auf den Bühnen
Europas, aber auch von der qualvollen Verstümmelung im Kindesalter
und vom oft tragischen Leben auf der Straße und in Bordellen. In dem
Zusammenhang wird auch der medizinische Aspekt der Kastration
beleuchtet und der Mythos der Liebeskraft der Kastraten aufgeklärt.
Schließlich galten sie als perfekte Gespielen für Männer wie für
Frauen und wurden von wohlhabenden Damen oftmals als Gigolos
ausgehalten. Im Mittelpunkt der Musikdokumentation aber steht
Weltstar Cecilia Bartoli, die dem berühmtesten aller Kastratensänger,
Farinelli, ihre Stimme leiht. Die römische Mezzosopranistin hat viele
der in Vergessenheit geratenen Kastraten-Arien wiederentdeckt. Sie
gehören zum Anspruchsvollsten und Schönsten, das je für die
menschliche Stimme komponiert wurde.
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