(ots) - Kommentar von Martin Kessler
Deutschland soll nach den USA das Land mit den prozentual meisten
Waffen in der zivilisierten Welt sein. Das birgt ein
Gefährdungspotenzial, auch wenn die überwältigende Mehrheit der
Schützen und Jäger mit ihren Waffen verantwortungsvoll umgeht. Die
Initiative "Keine Mordwaffen als Sportwaffen" spricht deshalb ein
heikles Thema an, wenn sie nach dem schrecklichen Amoklauf von
Winnenden vom Bundesverfassungsgericht ein Verbot der tödlichen
Schusswaffen fordert. Gleichwohl geht die Forderung nach einem
totalen Verbot großkalibriger Schusswaffen zu weit. Die Jäger könnten
ihrer Aufgabe als Heger des Tierbestands nicht mehr nachkommen, wenn
sie nicht über solche Waffen verfügten. Bei Sportschützen wirkt die
Abgrenzung künstlich, ob eine Schusswaffe tödlich ist oder nicht.
Denn letztlich kann auch ein Schütze mit einem Kleinkalibergewehr
anderen tödliche Verletzungen zufügen. Nötig sind vielmehr schärfere
Kontrollen und härtere Strafen bei Verfehlungen. Großkalibrige Waffen
sollten zudem mit einem elektronischen Code verschlossen werden. Nur
so ist ein Ausgleich zwischen dem Schutzinteresse der Bevölkerung und
den berechtigten Anliegen der Jäger und Schützen möglich.
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