(ots) - Hunderttausende standen seinerzeit an den Straßen,
als die Tour de France durch Deutschland rollte. Zehntausende
jubelten Jan Ullrich und seinen Telekom-Kollegen zu, wenn sie nach
der Frankreich-Tour zurückkehrten und sich am Bonner Rathaus dem
begeisterten Volk präsentierten. Ja, es sah zeitweise so aus. als sei
Deutschland auf dem besten Wege, eine Radsport-Nation zu werden. Wie
Frankreich, wie Italien, die Niederlande oder Belgien.
Und jetzt? Mit Milram verabschiedet sich nun auch der letzte
deutsche Profi-Rennstall aus dem Profi-Peloton. Geld ist für diesen
Sport hierzulande nicht mehr aufzutreiben. T-Mobile, Gerolsteiner
oder das abenteuerlich finanzierte Team Coast aus Essen - sie sind
alle Vergangenheit. Die enttäuschte Liebe der Deutschen zum
Fuentes-Kunden Jan Ullrich schlug um in heftige Ablehnung. Die Folgen
werden noch lange spürbar bleiben.
In anderen Ländern hat die Begeisterung für die Radsport-Heroen
dagegen auch unter heftigsten Doping-Enthüllungen kaum gelitten.
Wahrscheinlich ist es das, was die "echten" Radsport-Nationen
ausmacht.
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