(firmenpresse) - Grosse Koalition ignoriert Forderungen der kleinen und mittleren Unternehmen
Bonn/Bielefeld - Die Ärzte haben es vorgemacht: Nur wer ordentlich auf die Pauke haut, bekommt Gehör. Vielleicht ist das auch das richtige Rezept für den deutschen Mittelstand? Im Gespräch mit dem Westfalen-Blatt http:///www.westfalenblatt.de sagte Mario Ohoven, Präsident des Bundesverbandes mittelständische Wirtschaft (BVMW) http://www.bvmwonline.de jetzt voraus, dass in Zukunft mit härteren Bandagen gekämpft werde, auch wenn der normale Mittelständler für politischen Druck und Demos wenig Verständnis habe. Doch Ohoven weiss auch: "Wenn der Mittelständler sich nicht wehrt, wird er weggekehrt." So lautet das Mantra des - so die Bielefelder Zeitung - "umtriebigsten aller Mittelstandsrepräsentanten in Deutschland".
Merkel und Müntefering lobten sonntags die vielen Kleinen als die letzten Garanten neuer Jobs, sässen alltags aber wieder auf dem Schoss der Grossindustrie. Ohoven wörtlich: "Der Mittelstand zahlt die höchsten Steuern und Abgaben, verfügt in Europa über das geringste Eigenkapital und bekommt durch Basel II am Ende das schlechtere Rating". So entferne sich Schwarz-Rot zum Beispiel bei der Gesundheitsreform vom sinnvollen Ziel, Gesundheitskosten von Arbeitskosten abzukoppeln. Zeitgleich mit der Anhebung der Mehrwertsteuer um drei Punkte werde jetzt die Anhebung der Arbeitgeber- und Arbeitnehmerbeiträge um insgesamt 0,5 Prozent den Faktor Arbeit um fünf Milliarden Euro belasten. Es ist klar, dass so keine neuen Jobs entstehen. Der Mittelstand wird aber wohl weiterhin den Weg beschreiten, sachlich auf politische Fehlentwicklungen hinzuweisen. Der Ton der Auseinandersetzung könnte also härter werden. Doch dabei wird Ohoven, "der Herr mit den ausgesucht guten Umgangsformen", wohl anders verfahren als der etwas hemdsärmelig auftretende Chef des Marburger Bundes. Denn anders als zahlreiche Mittelständler ist Ohoven ein durch und durch politischer Mensch, der weiss, dass es ohne Druck auf Dauer nicht geht.