(ots) - Wirklich überraschend sind Donald Trumps nukleare
Gedankenspiele nicht. Vorgänger Barack Obama hat zwar in langen Reden
von der atomwaffenfreien Welt geschwärmt - zugleich aber billigte
auch dieser Präsident ein Modernisierungsprogramm für das
amerikanische Arsenal des Schreckens. Ãœberdies werden seit Jahren
weltweit enorme Summen in Atomwaffen gesteckt, während Bemühungen um
Abrüstung ergebnislos blieben. Andererseits gibt es zwar auch eine
Initiative für ein umfassendes völkerrechtliches Verbot von
Kernwaffen. Aber Trump entlarvt diese nun einmal mehr als romantische
Idee nuklearer Habenichtse: Solange die Bombe Unantastbarkeit
verspricht, wird sie nicht von dieser Welt verschwinden. Doch was
will Trump nun? Man kann seine Worte als Anspielung darauf verstehen,
dass Russland vor allem über ein größeres Arsenal kleiner, taktischer
Atomwaffen verfügt. So etwas lässt jemand wie Trump nicht auf sich
sitzen. Es könnte aber auch sein, dass Trump einmal mehr vor allem
pokert. Er droht - und wartet auf die Reaktion. Es ist ein
gefährliches Spiel. Erstens, weil die USA nun fürs Erste keinen
anderen noch so skrupellosen Machthaber glaubhaft von Abrüstung
werden überzeugen können - bei dem schlechten Vorbild, das sie
abgeben. Zweitens, weil am anderen Ende des Tischs mit Wladimir Putin
ein Spieler mit deutlich mehr Erfahrung sitzt. Und drittens, weil es
bei Atomwaffen um nichts Geringeres als die menschliche Zivilisation
geht - und man nun mal kein Vertrauen in die Zivilisiertheit des
US-Präsidenten haben kann.
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