PresseKat - Luchse machen Mittagspause

Luchse machen Mittagspause

ID: 1154274

chse machen Mittagspause


Zu welcher Tageszeit ein Luchs jagt und wie aktiv er ist, hĂ€ngt vor allem vom Verhalten seiner wichtigsten Beutetiere und von seinen individuellen Eigenschaften ab - die LichtverhĂ€ltnisse dagegen spielen fĂŒr das grundlegende Muster keine entscheidende Rolle. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, die ein internationales Forschungsteam um den Forstwissenschaftler Dr. Marco Heurich im Fachmagazin "PLOS ONE" veröffentlicht hat.

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben 38 wildlebende Luchse mit GPS-HalsbĂ€ndern und Bewegungssensoren ausgestattet. Die Untersuchungsgebiete liegen zwischen Zentraleuropa und dem nördlichen Skandinavien, sodass die Tages- und NachtlĂ€ngen in den einzelnen Revieren stark voneinander abweichen. Das Team hat die AktivitĂ€tsmuster der Raubkatzen an insgesamt mehr als 11.000 Tagen erfasst und anschließend ausgewertet. Demnach sind Luchse in sĂŒdlicheren Regionen in der Morgen- und AbenddĂ€mmerung am aktivsten, und nachts bewegen sie sich mehr als am Tag. Um die Mittagszeit haben sie ihre grĂ¶ĂŸte Ruhephase, und diese ist umso ausgedehnter, je lĂ€nger das Tageslicht anhĂ€lt. Dieses Grundmuster zeigen sie allerdings unabhĂ€ngig von den LichtverhĂ€ltnissen: "Selbst am Polartag und in der Polarnacht folgen Luchse einem 24-Stunden-Rhythmus mit einer aktiven und einer ruhigen Phase", berichtet Heurich.

Wichtiger fĂŒr die ErklĂ€rung der AktivitĂ€tsmuster sind der Studie zufolge individuelle Eigenschaften der Tiere: Heranwachsende Luchse sind aktiver als erwachsene, bei den erwachsenen wiederum zeigen die mĂ€nnlichen eine höhere AktivitĂ€t als die weiblichen. Außerdem bewegen sich die Raubkatzen im FrĂŒhling und Sommer mehr als im Herbst und Winter, und je weiter im Norden sie leben, desto grĂ¶ĂŸer sind ihre Reviere - was sich in höherer AktivitĂ€t niederschlĂ€gt. Zu welcher Tageszeit sie auf die Jagd gehen, wird vom Verhalten ihrer Beutetiere bestimmt. In polaren Regionen ist der Höhepunkt der AktivitĂ€t in der DĂ€mmerung weniger stark ausgeprĂ€gt. Dies entspricht dem Verhaltensmuster von Rentieren, die außerhalb ihrer Schlafphasen ein gleichmĂ€ĂŸiges Bewegungsprofil zeigen. In Zentraleuropa dagegen hat das Team eine maximale AktivitĂ€t in der DĂ€mmerung festgestellt - bei Luchsen ebenso wie bei Rehen. "Die Ergebnisse dieser Studie sind ein wichtiger Beitrag zum VerstĂ€ndnis der Lebensweise von Raubtieren in unserer Landschaft", sagt Heurich. "Sie zeigen auch, dass menschliche AktivitĂ€ten in den Untersuchungsgebieten keinen generellen Einfluss auf das AktivitĂ€tsverhalten der Tiere ausĂŒben."

Marco Heurich ist Lehrbeauftragter am Institut fĂŒr Forstwissenschaften der UniversitĂ€t Freiburg, wo er an der Professur fĂŒr Wildtierökologie und Wildtiermanagement bei Prof. Dr. Ilse Storch an seiner Habilitation arbeitet. Zudem ist er stellvertretender Leiter des Sachgebiets III: Naturschutz und Forschung der Nationalparkverwaltung Bayerischer Wald. An dem Projekt sind die Ludwig-Maximilians-UniversitĂ€t MĂŒnchen, die Schwedische UniversitĂ€t fĂŒr Agrarwissenschaften, der Nationalpark ?umava in der Tschechischen Republik, die UniversitĂ€t Ljubljana/Slowenien, das Norwegian Institute for Nature Research und das Mammal Research Institute der Polish Academy of Sciences als Partner beteiligt.

Originalpublikation:
http://www.plos.org/wp-content/uploads/2013/05/pone-9-12-Heurich.pdf
doi:10.1371/journal.pone.0114143


Kontakt:

Dr. Marco Heurich
Professur fĂŒr Wildtierökologie und Wildtiermanagement
Tel.: 08552/9600136
E-Mail: marco.heurich@npv-bw.bayern.de

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Zu welcher Tageszeit ein Luchs jagt und wie aktiv er ist, hĂ€ngt vor allem vom Verhalten seiner wichtigsten Beutetiere und von seinen individuellen Eigenschaften ab - die LichtverhĂ€ltnisse dagegen spielen fĂŒr das grundlegende Muster keine entscheidende Rolle. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, die ein internationales Forschungsteam um den Forstwissenschaftler Dr. Marco Heurich im Fachmagazin "PLOS ONE" veröffentlicht hat.

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben 38 wildlebende Luchse mit GPS-HalsbĂ€ndern und Bewegungssensoren ausgestattet. Die Untersuchungsgebiete liegen zwischen Zentraleuropa und dem nördlichen Skandinavien, sodass die Tages- und NachtlĂ€ngen in den einzelnen Revieren stark voneinander abweichen. Das Team hat die AktivitĂ€tsmuster der Raubkatzen an insgesamt mehr als 11.000 Tagen erfasst und anschließend ausgewertet. Demnach sind Luchse in sĂŒdlicheren Regionen in der Morgen- und AbenddĂ€mmerung am aktivsten, und nachts bewegen sie sich mehr als am Tag. Um die Mittagszeit haben sie ihre grĂ¶ĂŸte Ruhephase, und diese ist umso ausgedehnter, je lĂ€nger das Tageslicht anhĂ€lt. Dieses Grundmuster zeigen sie allerdings unabhĂ€ngig von den LichtverhĂ€ltnissen: "Selbst am Polartag und in der Polarnacht folgen Luchse einem 24-Stunden-Rhythmus mit einer aktiven und einer ruhigen Phase", berichtet Heurich.

Wichtiger fĂŒr die ErklĂ€rung der AktivitĂ€tsmuster sind der Studie zufolge individuelle Eigenschaften der Tiere: Heranwachsende Luchse sind aktiver als erwachsene, bei den erwachsenen wiederum zeigen die mĂ€nnlichen eine höhere AktivitĂ€t als die weiblichen. Außerdem bewegen sich die Raubkatzen im FrĂŒhling und Sommer mehr als im Herbst und Winter, und je weiter im Norden sie leben, desto grĂ¶ĂŸer sind ihre Reviere - was sich in höherer AktivitĂ€t niederschlĂ€gt. Zu welcher Tageszeit sie auf die Jagd gehen, wird vom Verhalten ihrer Beutetiere bestimmt. In polaren Regionen ist der Höhepunkt der AktivitĂ€t in der DĂ€mmerung weniger stark ausgeprĂ€gt. Dies entspricht dem Verhaltensmuster von Rentieren, die außerhalb ihrer Schlafphasen ein gleichmĂ€ĂŸiges Bewegungsprofil zeigen. In Zentraleuropa dagegen hat das Team eine maximale AktivitĂ€t in der DĂ€mmerung festgestellt - bei Luchsen ebenso wie bei Rehen. "Die Ergebnisse dieser Studie sind ein wichtiger Beitrag zum VerstĂ€ndnis der Lebensweise von Raubtieren in unserer Landschaft", sagt Heurich. "Sie zeigen auch, dass menschliche AktivitĂ€ten in den Untersuchungsgebieten keinen generellen Einfluss auf das AktivitĂ€tsverhalten der Tiere ausĂŒben."





Marco Heurich ist Lehrbeauftragter am Institut fĂŒr Forstwissenschaften der UniversitĂ€t Freiburg, wo er an der Professur fĂŒr Wildtierökologie und Wildtiermanagement bei Prof. Dr. Ilse Storch an seiner Habilitation arbeitet. Zudem ist er stellvertretender Leiter des Sachgebiets III: Naturschutz und Forschung der Nationalparkverwaltung Bayerischer Wald. An dem Projekt sind die Ludwig-Maximilians-UniversitĂ€t MĂŒnchen, die Schwedische UniversitĂ€t fĂŒr Agrarwissenschaften, der Nationalpark ?umava in der Tschechischen Republik, die UniversitĂ€t Ljubljana/Slowenien, das Norwegian Institute for Nature Research und das Mammal Research Institute der Polish Academy of Sciences als Partner beteiligt.

Originalpublikation:
http://www.plos.org/wp-content/uploads/2013/05/pone-9-12-Heurich.pdf
doi:10.1371/journal.pone.0114143


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Dr. Marco Heurich
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Tel.: 08552/9600136
E-Mail: marco.heurich(at)npv-bw.bayern.de

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Datum: 19.12.2014 - 16:07 Uhr
Sprache: Deutsch
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