(ots) - Mag sein, dass der Vorbehalt durch das
SPD-Mitgliedervotum den Offensivdrang der Koalitionäre gebremst und
den Einigungszwang erhöht hat. Herausgekommen ist ein komplexer
Kompromiss, der die ökonomische Rationalität wie die soziale
Gerechtigkeit gleichermaßen strapaziert, der ökologische Wünsche
offen und manche Hoffnung auf gesellschaftliche Modernisierung
unerfüllt lässt. Es gibt also durchaus Gründe für Skepsis und Kritik,
nicht bloß für die SPD-Basis. Die künftigen Partner haben bislang
viel Kraft damit vergeudet, Schlimmeres zu verhindern oder sich
konkurrierenden Konzepten zu verweigern. Die Chance, dass sich diese
Koalition nicht in Mangelverwaltung und Machtpoker erschöpft, ist
aber nicht verbaut. Sie kann, wenn sie will, mehr als das leisten.
Dann werden alle Beteiligten davon profitieren, nicht nur die
Kanzlerin, sondern auch die SPD.
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