(ots) - Erfahrung macht weise, sagt der Volksmund. Diese wird
den fünf Sachverständigen gewiss niemand absprechen. Doch sind ihre
Vorschläge auch klug? Falsch ist gewiss, ihre Kritik an den möglichen
schwarz-roten Koalitionären pauschal als absurd abzutun. In ihrem
Gutachten findet sich Bedenkenswertes. Da warnen die Professoren
Union und SPD davor, Mütterrenten, niedrige Ruhegelder und Ausnahmen
von der Rente mit 67 über die Rentenkasse zu finanzieren. Wer solche
Maßnahmen wünscht, hat sie aus Steuermitteln zu zahlen und nicht zu
Lasten jüngerer Beitragszahler. Sie haben in den nächsten Jahrzehnten
genug Sozialbeiträge zu schultern. Völlig zu Recht vermissen die
Wirtschaftsweisen auch ein Gesamtkonzept zur Energiewende. Gelingt es
der Koalition nicht, ein solches zu präsentieren, sollte sie auf
weitere Pfuschereien verzichten, die nur Kosten und noch mehr
Bürokratie verursachen. Bleibt die Kritik an jeder Art von
Mindestlohn, dem Begrenzen von Zeit- und befristeten
Arbeitsverhältnissen. Da setzen vier der fünf Ökonomen allein auf die
Marktkräfte. Dabei wissen sie, dass diese nicht alles richten. Eine
normale Vollzeitbeschäftigung, von der man nicht mal bescheiden leben
kann, wird nicht gerecht entlohnt. Junge, gut ausgebildete Menschen
über Jahre in unsicheren Arbeitsverhältnissen zu belassen, ist
falsch. Das verschärft in einer alternden Gesellschaft die
demographischen Probleme noch.
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