(ots) - Nachhaltige Folgen "für die gesamte Sportszenerie"
erwartet die Deutsche Steuergewerkschaft durch die Eröffnung des
Steuerstraf-Hauptverfahrens gegen Uli Hoeneß. Gewerkschaftschef
Thomas Eigenthaler sagte der "Leipziger Volkszeitung"
(Dienstag-Ausgabe): "Die Überprüfung der Steuererklärungen von
Profis, gerade auch wegen deren häufiger Wechsel, ist überaus
schwierig. Die Gefahr, dass zusätzliche Einkommensbestandteile von
der regulären Gehaltsbuchhaltung ferngehalten werden ist
vergleichsweise groß." Alle Betroffenen würden jetzt aber durch den
Fall Hoeneß spüren, "dass die soziale Ächtung bei Steuerhinterziehung
enorm groß ist". Der Fall Hoeneß sei eine "Rufschädigung für die
Branche". Es gibt Hinweise, dass bis zu ein Drittel der
Steuererklärungen von Bundesligaprofis nicht vollständig seien.
Eigenthaler unterstrich seine Forderung, dass "bei
Steuerhinterziehung ab 50 000 Euro Schluss sein muss mit einer
Strafbefreiung durch Selbstanzeige". Außerdem sollte die Bedenkzeit
zur Selbstanzeige auf zwei Jahre begrenzt werden. "Wer sich in zwei
Jahren nicht geläutert habe, der solle auch künftig nicht mehr von
einer Selbstanzeige profitieren können", sagte Eigenthaler unter
Hinweis auf den Fall Hoeneß. Der Präsident des FC Bayern München
tätigte nach eigenen Aussagen zwischen 2002 und 2006 an der Steuer
vorbei Börsengeschäfte, offenbarte sich aber erst zu Jahresbeginn per
Selbstanzeige.
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