(ots) - Der EKD-Ratsvorsitzende Nikolaus Schneider hat einen
Solidarfonds für syrische Flüchtlinge mit kirchlicher Beteiligung
vorgeschlagen. "Die Bundesländer sollten prüfen, wie sie in
Deutschland lebenden Syrern die vorübergehende Aufnahme von
Angehörigen und Freunden erleichtern und so die Selbsthilfekräfte
stärken können", sagte Schneider dem "Kölner Stadt-Anzeiger"
(Montag-Ausgabe). Die deutschen Gesetze errichteten hier bislang sehr
hohe Hürden, indem sie zum Beispiel die Übernahme sämtlicher
Aufenthaltskosten durch die Gastgeber verlangen. Insbesondere bei den
Kosten für ärztliche Fürsorge und Krankheitsbehandlung sei das kaum
zu leisten, so Schneider. "Ich könnte mir einen Solidarfonds für den
Ausgleich der Gesundheitskosten vorstellen, in den auch die Kirchen
einzahlen." Schneider hatte sich mit dem stellvertretenden
Vorsitzenden der katholischen Deutschen Bischofskonferenz in
Jordanien über die Lage von Flüchtlingen aus Syrien informiert und
anschließend verstärkte humanitäre Anstrengungen verlangt. Auf die
Sorge kirchlicher Hilfswerke hin, die Affäre um den kostspieligen Bau
der Limburger Bischofsresidenz könnte sich negativ auf die
Spendenbereitschaft auswirken, sprach Schneider von unbestreitbaren
"Fehlern und Fragwürdigkeiten im Umgang mit Geld". Diese sollten aber
ins Verhältnis gesetzt werden "zum selbstlosen Engagement zahlloser
Christen, zur immer noch großen Spendenbereitschaft unserer Gemeinden
und auch zu den Mitteln, die aus der Kirchensteuer in Hilfsprojekte
fließen". Das alles mache "ein Vielfaches dessen aus, worum es
gerade in Limburg geht", so der EKD-Ratsvorsitzende. Er werde nicht
als Kommentator oder gar Schiedsrichter des Krisenmanagements im Fall
Limburg auftreten, fügte Schneider hinzu. "Aber eines ist völlig
eindeutig: Je schneller die Vorwürfe aufgeklärt sind, desto besser."
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