(ots) - In nahezu jedem dritten Gebrauchtwagen ist der
Kilometerstand manipuliert - nach unten, versteht sich. Auch wenn man
sich das denken konnte, mit dieser Nachricht schreckt der ADAC den
motorisierten Teil der Bevölkerung auf. So ist es recht: Der gelbe
Club, der sonst gerne Tunnel oder Toiletten testet und dem die
Deutschen mehr Vertrauen entgegenbringen als Parteien und Kirchen,
prangert einen dreisten Dreh an. Tachojustierer werben trotz
gesetzlichen Verbots ungeniert im Internet mit ihren Leistungen.
Versäumt es der Kunde überraschenderweise, beim Verkauf seines Autos
die Manipulation anzugeben, geht der Betrug allein auf dessen Kappe.
Ähnlich sieht es mit Abhörgeräten als Babyphon, Richtmikrophonen für
Schwerhörige, Radarwarnern für die Schublade, Wasserpfeifen nur für
Tabak und ähnlichen Dingen des alltäglichen Gebrauchs aus, die nach
wie vor legal vertrieben und erworben, für bestimmte Zwecke aber
nicht benutzt werden dürfen. Deshalb nimmt der ADAC zu Recht die
Automobilindustrie in die Pflicht. Deren Argument, es sei schwierig,
absolut fälschungssichere Tachos einzuführen, mag zutreffen. Doch
damit ist jeder Softwarehersteller konfrontiert - und stellt dennoch
regelmäßig Sicherheits-Updates zur Verfügung. Man muss es Ganoven
zumindest so schwer wie möglich machen. Sonst leidet der Ruf. Das
sollte eine Branche, die sich allzu gerne für "Premium" hält,
eigentlich wissen.
Pressekontakt:
Südwest Presse
Ulrike Sosalla
Telefon: 0731/156218