(ots) - Es gibt kaum ein politisches Projekt der jüngeren
Vergangenheit, auf das das Stichwort mit den vielen Köchen und dem
Brei so sehr zutrifft wie die Energiewende. Es köchelten und köcheln:
die Kanzlerin, die in staunenswerter Manier zur Anti-Atom-Aktivistin
wurde, ohne eine Idee zu haben, wie man das Projekt an ein gutes Ende
steuert. Das hinderte ihren verblichenen liberalen Koalitionspartner
nicht daran, so viele Betriebe wie möglich von dem Vorhaben
auszunehmen und dieses somit von Anfang an für die übrigen Zahler
spürbar zu verteuern. Parallel dazu sorgten grüne Aktivisten dafür,
dass Windräder und Solaranlagen subventioniert werden bis zum
Anschlag, auch wenn der von ihnen produzierte Strom nicht gespeichert
oder außerhalb von Spitzenlastzeiten höchstens im Ausland verbraucht
werden kann. Und weil das wiederum Kohle- und Gaskraftwerke immer
unrentabler macht, könnte deren Betreibern jetzt auch noch bald
geholfen werfen. Was den Kreis zu Angela Merkel schließt: Die
einstige Klimakanzlerin ist drauf und dran, zur Schutzpatronin für
dreckige Braunkohle zu werden - Energiewende adieu. Für so was gibt
es nur ein Wort: Irrsinn. Totales politisches Systemversagen, das
dringend beseitigt gehört. Ein Energieministerium, wie es jetzt als
Gerücht durch die Koalitionsverhandlungen wabert, wäre ein Schritt in
die richtige Richtung - wenn es schlagkräftig genug wäre. Auch das
bestehende Umweltministerium könnte man entsprechend aufwerten. Das
Wichtigste aber: Die Kanzlerin muss endlich klaren Kurs fahren und
aufhören, sich schneller neu zu positionieren als Windräder in
Herbststürmen. Ansonsten ist auch ihr künftiges Kabinett bei der
Energiewende chancenlos, und Deutschland wird eine ganz bittere Zeche
zahlen.
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