(ots) - Der Präsident des Zentralkomitees der deutschen
Katholiken (ZdK), Alois Glück, fordert umfassende Veränderungen bei
kirchlichen Konfliktlösungs-Verfahren. "Es gehört bislang nicht
unbedingt zum guten katholischen Stil, in Konflikten alle Beteiligten
anzuhören und die Sachverhalte vor einer Entscheidung umfassend zu
klären", sagte Glück dem "Kölner Stadt-Anzeiger"
(Donnerstag-Ausgabe). Der Umgang des Papstes mit dem umstrittenen
Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst müsse Schule machen.
"Faire, transparente verwaltungsrechtliche Verfahren mit umfassender
Beteiligung der zuständigen Gremien sind bei uns keineswegs die
Regel. Da sind wir durchaus steigerungsfähig, und Limburg ist dafür
ein wichtiger Testfall", sagte der Repräsentant der katholischen
Laienverbände.
Mit Blick auf den Skandal um die Finanzierung der Limburger
Bischofsresidenz drang Glück auf umfassende Offenlegung der Arbeit
einer Prüfungskommission. "Es muss nicht nur die Rolle des Bischofs,
sondern auch der anderen Akteure benannt werden, etwa des bisherigen
Generalvikars, der engsten Berater des Bischofs und der
Kontrollinstanzen auf Bistumsebene. Wer hat entschieden? Haben die
Gremien versagt? Wer ist verantwortlich für Kommunikationsdesaster
und Informationsverweigerung, die ja wesentlich zu dem dramatischen
Vertrauensverlust geführt haben?" Diese Fragen wolle er beantwortet
wissen, auch um Verschwörungstheorien, wechselseitigen
Schuldzuweisungen und damit weiterer Klimavergiftung die Grundlage zu
entziehen. "Mut zur Offenheit bedeutet darum auch den Willen zur
Befriedung." Glück stellte die herausragende Verantwortung des
Bischofs klar. Diese habe er schließlich "auch wahrgenommen hat, wann
immer es um die Durchsetzung seiner Positionen und Überzeugungen
ging".
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