(ots) - Betreuungsquote oder Versorgungsgrad? Der regelmäßig
wiederkehrende und nachvollziehbare Ärger über die Statistik und
deren Auslegung sollte nicht davon ablenken, dass es gestern eine
sehr gute Nachricht gab: Die Anstrengungen von Bund und Ländern beim
Kita-Ausbau zeigen Erfolg. Mit dem neuen Rechtsanspruch im Nacken und
dank der Fördermittel des Bundes wurde die Zahl der Plätze für unter
Dreijährige massiv ausgebaut. Zahlreiche berufstätige Eltern werden
davon profitieren. Aber leider sieht es nicht überall gut aus. Denn
während in der Fläche mancherorts tatsächlich Angebot und Nachfrage
übereinstimmen, suchen Eltern in den Städten noch oft vergebens nach
einem Kita-Platz. Schon heute sagen außerdem Fachleute voraus, dass
der Bedarf allein aufgrund des Angebots noch weiter steigen wird. In
der Zukunft wird es schlicht ein Stück Normalität sein, dass bereits
Einjährige in die Kita gehen und beide Elternteile berufstätig sind.
Das mag nicht jeder gut heißen und muss auch nicht zum
familienpolitischen Dogma erklärt werden. Aber zurückdrehen lässt
sich dieses Rad angesichts der gesellschaftlichen Entwicklung nicht
mehr. Umso wichtiger ist es, beim Thema Kita-Ausbau nicht nur auf die
Zahl der Betreuungsplätze zu starren, sondern deren Qualität im Auge
zu behalten. Dazu sind endlich bundesweit einheitliche Standards
notwendig. Auch auf den Mangel an Erzieherinnen und Erziehern hat man
nach wie vor keine überzeugende Antwort gefunden. Auf lange Sicht
wird man ausreichendes und qualifiziertes Personal nur gewinnen, wenn
man es besser bezahlt.
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Florian Giezewski
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