(ots) - Die Pläne einiger Ministerpräsidenten, nach der
Flutkatastrophe eine Pflichtversicherung für Elementarschäden
einzuführen, stoßen bei Deutschland größtem Versicherer auf
Widerstand. Die Allianz will das Ansinnen nicht unterstützen.
"Unserer Meinung nach setzt eine Pflichtversicherung falsche Signale,
denn sie unterstützt falsche Besiedlungspolitik in vom Hochwasser
gefährdeten Gebieten", sagte Jens Lison, Vorstand der Allianz
Versicherungs-AG, der Leipziger Volkszeitung (Montagsausgabe). Sie
führe dazu, dass sich die Betroffenen nicht mehr mit Schutzmaßnahmen
vor Hochwasser beschäftigen.
Lison, der im Vorstand für das Privatkundengeschäft zuständig ist,
sieht zudem verfassungsrechtliche Bedenken. "Ein
Pflichtversicherungsschutz ist nur dem Drittschutz vorbehalten wie
beispielsweise die Kfz-Haftpflichtversicherung, nicht aber dem
Eigenschutz für persönliche Sachschäden", sagte er. Die Allianz
fordert stattdessen die Kommunen auf, tätig zu werden. Sie müssten
ihre Bauplanung in den Flutgebieten den Hochwasserereignissen
anpassen, sagte Lison: "Unserer Meinung nach sollte Bauland nicht
länger in der kritischen Zone vier ausgewiesen werden."
Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich, hatte zuletzt mit
seinen Amtskollegen aus Thüringen, Christine Lieberknecht, und
Hessen, Volker Bouffier (alle CDU), eine Pflichtversicherung
gefordert. Das Modell sieht im Kern vor, dass alle Haus- und
Wohnungsbesitzer eine Elementarschadensversicherung abschließen
müssen.
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