(ots) - "Mit dem Verlauf des Geschäftsjahres 2012 
können wir Stadtwerkerinnen und Stadtwerker sehr zufrieden sein. Wir 
sind bei der Entwicklung unseres Unternehmens ein wichtiges Stück 
vorangekommen und haben operativ gut gearbeitet", mit diesen Worten 
fasste Dr. Udo Brockmeier, Vorstandsvorsitzender der Stadtwerke 
Düsseldorf, beim Jahrespressegespräch der Stadtwerke in der 
Firmenzentrale am Höherweg das letzte Geschäftsjahr zusammen. Der 
abschließende Beschluss zur Errichtung des hocheffizienten 
Erdgaskraftwerks auf der Lausward und der Anschluss der 
linksrheinischen Gebiete an die Fernwärmeversorgung durch eine 
Rheinunterquerung seien dabei die sichtbarsten Zeichen für den 
eingeschlagenen Weg hin zu einer nachhaltigen Energieversorgung 
Düsseldorfs gewesen. 
   Positiv bewertete Brockmeier die Entwicklung im Kerngeschäft mit 
leicht gestiegenen Absatzzahlen für Strom, Erdgas und Fernwärme und 
konstantem Trinkwasserverkauf sowie die betriebswirtschaftlichen 
Kennzahlen der Stadtwerke, wobei notwendig gewordene 
Sonderabschreibungen auf Finanzbeteiligungen "schmerzlich" gewesen 
seien. So blieb das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 
durch diesen Effekt mit 87 Millionen Euro für 2012 deutlich hinter 
den 107 Millionen Euro des Vorjahres zurück. "Die diesjährige 
Einstellung eines erheblichen Teils des Jahresüberschusses in die 
Gewinnrücklagen stärkt nachhaltig die Eigenkapitalbasis unseres 
Unternehmens", erläuterte Brockmeier. 
   Die Stadtwerke Düsseldorf gehören zurzeit zu den wenigen 
Unternehmen in Deutschland, die die Errichtung eines größeren 
Erdgaskraftwerks vorantreiben. Sie teilen dabei die Einschätzung 
vieler Branchenvertreter, dass die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen
für Erdgaskraftwerke zurzeit schwierig sind, insbesondere dann, wenn 
sie ausschließlich zur Stromerzeugung eingesetzt werden. "Wir nutzen 
die besonderen Chancen, die uns der Standort Lausward in Düsseldorf 
bietet, konsequent aus. Durch die passgenaue Einbindung in die lokale
Infrastruktur der Stadt hat die Anlage den Charakter einer 
dezentralen Anlage, auch mit ihrer für Düsseldorf notwendigen 
erheblichen Größe von 600 Megawatt Leistung. Wesentliche Merkmale 
sind dabei die gekoppelte Produktion von Strom und Wärme - sogenannte
hocheffiziente Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) - sowie die Anbindung an 
das eigene Fernwärmenetz und das eigene dezentrale 
Hochspannungsnetz", so Brockmeier. 
   Die Arbeiten für die Errichtung des hocheffizienten Gas- und 
Dampfturbinenkraftwerks (GuD-Kraftwerk) am Standort Lausward 
verlaufen planmäßig: Bereits im Sommer wird das Baufeld an den 
Kraftwerksbauer Siemens übergeben. Nach Abschluss der 
Fundamentarbeiten sollen dann noch in diesem Jahr die ersten 
Gebäudeteile sichtbar werden. "Wir haben die komplexen Entwicklungen 
im Energiemarkt, die vom veränderten Kundenverhalten über die 
Entwicklungen der Rohstoffpreise bis hin zum immer größeren Anteil 
der Erneuerbaren Energie gehen, antizipiert und sehen ein großes 
strategisches Potenzial für saubere, hocheffiziente Erdgaskraftwerke,
die Strom und gleichzeitig umweltfreundliche Fernwärme in 
Innenstadtnähe produzieren. 
   Darüber hinaus sind und bleiben Ausbau und Integration 
erneuerbarer Energien und Wärmespeicher sowie die Nutzung 
industrieller Abwärme entscheidende Themen bei der Ausgestaltung der 
zukünftigen Energieversorgung. Unsere Kunden in Düsseldorf fordern 
hocheffizienten und damit CO2-armen Strom, CO2-freie Wärme und 
möglichst stabile Preise. Dafür stehen die Stadtwerke Düsseldorf", 
fährt Brockmeier fort. Mitentscheidend für eine gelingende "neue 
Energiewelt" ist aus Sicht des Unternehmens, dass  der unausweichlich
notwendig werdende erhebliche Infrastrukturausbau in der 
Metropolregion Rheinland - nicht zuletzt bedingt durch den 
prognostizierten Bevölkerungszuwachs - umgesetzt wird. "Die Zeit ist 
ideal für große Investitionen in Verkehr, Wohnen und Energie. Wir 
stehen vor der Chance, gemeinsam mit anderen lokalen Partnern einen 
tiefgreifenden Entwicklungsschub im Sinne einer nachhaltigen 
Entwicklung leisten zu können", so Brockmeier. 
   "Allerdings ist das Zeitfenster für Investitionen nicht unbegrenzt
geöffnet. Verpassen wir den richtigen Zeitpunkt, besteht die Gefahr, 
dass uns das Wachstum überrollt, unsere Infrastruktur nicht mehr 
ausreicht und sich - bezogen auf die Energieversorgung - schneller 
umzusetzende, aber weniger nachhaltige Technologien durchsetzen und 
damit die Erreichung der jeweiligen Klimaschutzziele gefährdet werden
könnte". Die Nachfrage nach Fernwärme ist in Düsseldorf im 
vergangenen Jahr weiter gestiegen. Seit einigen Monaten beziehen 
erstmalig Kunden "im Linksrheinischen" Fernwärme, unter anderem der 
neue Vodafone-Campus. Für das laufende Jahr und die Folgejahre ist 
ein weiterer Ausbau des linksrheinischen Fernwärmenetzes geplant. So 
sollen bereits in diesem Jahr weitere 3.500 Meter Fernwärmeleitung in
den Stadtteilen Heerdt, Lörick und Oberkassel verlegt werden. 
   Zurzeit arbeiten die Stadtwerke Düsseldorf an einem 
Wärmeentwicklungsplan. Dieser  beschreibt unter anderem detailliert 
Wärmebedarfe je Gebäude, Leitungslängen oder die Verteilung von 
Heizungsarten. So kann verbindlich dargestellt werden, in welchen 
Gebieten der Einsatz von Fernwärme sinnvoll ist und wo andere 
Lösungen effektiver sind. Im Geschäftsjahr 2012 wurde deutlich, dass 
die Energiewende bei den Bürgerinnen und Bürgern "angekommen" ist. 
Einige Verbraucher sind, insbesondere durch den stark gestiegenen 
Ausbau der Erneuerbaren Energien, heute auch Erzeuger. Es ist zu 
erwarten, dass ihre Zahl weiter steigen wird. "Wir beobachten ein 
sich veränderndes Kundenverhalten: Der Kunde kann, wenn er will, auch
selber produzieren, indem er beispielsweise Wärmepumpen einsetzt. Wir
sehen unsere Kundinnen und Kunden als wertvolle Partner auf 
Augenhöhe, nur gemeinsam können wir unsere Erzeugungsstrategie 
erfolgreich umsetzen", so Brockmeier. 
   Das Unternehmen begleitet seine Kunden auf dem "neuen Weg" aktiv, 
indem Produkte, Dienstleistungen und Angebote aus Kundensicht heraus 
entwickelt werden. Es sollen aus dem Kerngeschäft der Stadtwerke 
Düsseldorf heraus massenmarktfähige, neue Geschäftsmodelle 
entwickelt,  bewertet und bei Eignung  bis zur Marktreife gebracht 
werden. Diese sollen mehr als nur die reine Lieferung von Strom, Gas,
Wasser und Fernwärme beinhalten. Einen weiteren wichtigen Schritt in 
Richtung "neue Energiewelt" stellt der Ausbau Erneuerbarer Energien 
dar: Die Grünwerke, "grüne Tochter" der Stadtwerke Düsseldorf, haben 
für das laufende Jahr die Realisierung mehrerer großer 
Investitionsvorhaben im Bereich der Onshore-Windnutzung geplant. "Die
aktuell unsicheren politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen
könnten sich allerdings auch bei den Stadtwerken Düsseldorf negativ 
auswirken", erklärt Brockmeier. 
   Im vergangenen Jahr haben die Grünwerke gemeinsam mit der 
Monheimer MEGA und den Stadtwerken Hilden im Windpark Prützke bei 
Potsdam eine Windenergieanlage mit sechs Megawatt Leistung 
realisiert. Insgesamt haben alle Erzeugungsanlagen der Grünwerke im 
Jahr 2012 über 25 Millionen Kilowattstunden Strom erzeugt und so zu 
einer Vermeidung von mehr als 12.000 Tonnen CO2 beigetragen. Für das 
laufende Geschäftsjahr wollen die Stadtwerke Düsseldorf die bereits 
im Jahr 2012 bekanntgegebenen Kooperationspläne mit der Kölner 
RheinEnergie im Zuge der geplanten gemeinsamen Gesellschaft 
"RheinWerke" intensivieren. "Mittlerweile liegt uns die Genehmigung 
des Bundeskartellamtes vor. Wir werden nun kurzfristig die 
Gesellschaft gründen und die gemeinsamen Projekte entwickeln und 
voranbringen", so Rainer Pennekamp, Vorstand Personal und Vertrieb 
bei den Stadtwerken Düsseldorf. 
   Einen weiteren Impuls für die Entwicklung der Metropolregion 
Rheinland hat die Gründung des Unternehmens RheinCargo gegeben, die 
gemeinsam mit Kölner und Neusser Nachbarn stattfand. Die Häfen und 
Güterverkehr Köln (HGK) sowie die Neuss Düsseldorfer Häfen (NDH) 
halten jeweils 50 Prozent an der gemeinsamen Tochter, welche die 
Hafenlogistik und den Betrieb des Eisenbahnverkehrsunternehmens der 
beiden Mütter übernommen hat. Die Stadtwerke Düsseldorf halten 50 
Prozent an den Neuss Düsseldorfer Häfen. Die neue Gesellschaft trägt 
zur Abwicklung des steigenden Güterverkehrs und damit zur Lösung der 
zunehmend angespannten Verkehrssituation im Rheinland maßgeblich bei.
An den Hafenstandorten in Köln, Neuss und Düsseldorf hat RheinCargo 
2012 für seine Kunden insgesamt 27,7 Millionen Tonnen bewegt. Dies 
bedeutet eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr (26,5 Millionen 
Tonnen).
   Die E-Mobilität-Infrastruktur wurde im vergangenen Jahr wie 
geplant ausgebaut, aktuell stehen rund 40 Ladestationen mit 100 
Ladepunkten in der Landeshauptstadt zur Verfügung. Schwerpunkt des 
neuen Projekts  "E-Carflex " - in enger Zusammenarbeit mit der Stadt 
Düsseldorf und einem CarSharing-Unternehmen - ist die effiziente 
Fuhrpark- und Flottengestaltung basierend auf Elektromobilität, um 
den Auslastungsgrad der elektrischen Fahrzeuge deutlich zu erhöhen. 
Im März 2013 haben Oberbürgermeister Dirk Elbers und 
Stadtwerkevorstand Rainer Pennekamp in der Altstadt am Rheinufer 
gemeinsam mit Partnern wie dem TÜV Rheinland die erste öffentliche 
E-Bike-Ladestation eröffnet, die von den Stadtwerken Düsseldorf 
gemeinsam mit Vodafone und weiteren Partnern entwickelt wurde. Laut 
Pennekamp ist das Interesse an dieser Eigenentwicklung hoch. Rund ein
Dutzend Energieversorger und Stadtverwaltungen haben bereits großes 
Interesse signalisiert. 
   Auch im Personalbereich stehen innovative Änderungen kurz bevor: 
"Ab Spätsommer 2013 bieten wir unseren Mitarbeiterinnen und 
Mitarbeitern 'Eltern-Kind-Büros' an.  Diese Büros - insgesamt sind 
zwei in Planung - können von Eltern mit Kindern genutzt werden, wenn 
die reguläre Betreuung des Kindes unvorhergesehen ausfällt. Die Räume
werden so gestaltet, dass durch eine Verbindungstür der direkte 
Kontakt zwischen Eltern und Kind möglich ist. Der Büroraum wird zwei 
PC-Arbeitsplätze vorhalten, der Familienraum wird kindgerecht  mit 
Spielecke und Wickelmöglichkeit ausgestattet", beschreibt Pennekamp 
die neuen Möglichkeiten für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Beruf 
und Familie zukünftig besser vereinbaren zu können.  Unternehmen 
stehen heute aufgrund demografischer Entwicklungen und sich 
verändernder Erwartungen von Arbeitnehmern vor der Aufgabe, ihr 
Unternehmen intern anzupassen, um so als Arbeitgeber interessant zu 
bleiben: "Das 'klassische' Berufsleben, bei dem ein Arbeitnehmer vom 
ersten bis zum letzten Tag die gleiche Tätigkeit ausführt, gehört 
immer mehr der Vergangenheit an. Deshalb verfolgen wir eine 
nachhaltige Generationenpolitik, die die Anforderungen und 
Bedürfnisse älterer und jüngerer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 
gleichermaßen berücksichtigt. Wir wollen die Qualifikation, 
Motivation und Veränderungsbereitschaft der Belegschaft erhalten und 
fördern und auch die Zusammenarbeit und den Austausch zwischen 'Jung'
und 'Alt' weiter ausbauen. Im vergangenen Jahr haben wir klare 
Entscheidungen in Richtung Veränderung und Flexibilisierung der 
Arbeitswelt getroffen - mit gutem Ergebnis. Neue Angebote wie 
Teilzeit flex stoßen bei unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern 
auf großes Interesse", fasst Pennekamp die neuen Aktivitäten im 
Personalbereich zusammen.
   Betriebswirtschaftliche Kennzahlen 2012:
                                 2012                2011 
Stromverkauf (Mio. kWh)         16.297 (+ 5,3 %)     15.481 
Erdgasverkauf (Mio. kWh)  5.716 (+ 4,2 %)      5.479
Fernwärmeverkauf (Mio. kWh)      1.319 (+ 11,4 %)     1.169
Wasserverkauf (Mio. m3)             57                   57
Umsatzerlöse Mio. EUR            1.842                1.759
Konzessionsabgabe Mio. EUR          52                   52 
Ergebnis der gewöhnlichen Ge-   
schäftstätigkeit Mio. EUR           87                  107
Anlagevermögen Mio. EUR            565                  579
Bilanzsumme Mio. EUR               878                  928
Personalstand (jew. zum 
31.12.)                          1.687                1.715
Pressekontakt:
Stadtwerke Düsseldorf AG - Unternehmenskommunikation
Höherweg 100, 40233 Düsseldorf
Tel.: (0211) 821-8811
mailto: unternehmenskommunikation(at)swd-ag.de, http://www.swd-ag.de