(ots) - Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) beobachtet
mit Sorge die derzeitige Entwicklung bei der gesetzlichen Neureglung 
zum Thema "Fracking" (Tiefenbohrungen nach Schiefer- oder 
Kohleflözgas). Gegenwärtig scheint sich die Regierungskoalition auf 
keinen tragfähigen Kompromiss einigen zu können, wie der angemessene 
Schutz, insbesondere der Wasserressourcen, konkret ausgestaltet 
werden soll. "Die auf dem Tisch liegenden Regelungsvorschläge sind 
grundsätzlich ein Schritt in die richtige Richtung, nur müssen sie 
endlich konkreter werden, um sie auch in der Praxis angemessen 
vollziehen zu können", sagt VKU-Vizepräsident Michael Beckereit. Er 
fordert, "den Gesetzesrahmen so schnell als möglich anzupassen. Keine
Lösung ist die schlechteste Lösung. Wasserversorger und Bürger 
brauchen hier dringend ein Ergebnis." Komme kein Kompromiss zustande,
werden die zuständigen Bergämter weiterhin nach dem alten 
Rechtsrahmen genehmigen, der in Bezug auf die Aufsuchung und 
Gewinnung von Schiefer- oder Kohleflözgas nicht ausreichend ist.
   Die vorliegenden Entwürfe von Bundesumweltminister Altmaier und 
Bundeswirtschaftsminister Rösler zur Änderung des gesetzlichen 
Rahmens sehen grundsätzlich ein Bohrverbot in Wasserschutz- und 
Heilquellengebieten vor. Zudem sollen Vorhaben zur Aufsuchung und 
Gewinnung von Erdgas oder Erdöl in Zukunft einer 
Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) unterliegen, in die auch die zum 
Einsatz kommenden Chemikalien und das rückgeförderte 
Lagerstättenwasser miteinbezogen werden. Bei zukünftigen 
Fracking-Vorhaben sollen außerdem die Wasserbehörden verpflichtend 
beteiligt werden. Der VKU hatte in den Gesetzesentwürfen vor allem 
eine Ausdehnung des Fracking-Verbots auf Wassereinzugsgebiete 
gefordert sowie Änderungen bei der Entsorgung des Flowback und 
Lagerstättenwassers, um auch hier die Wasserressourcen wirkungsvoller
zu schützen.
   Umfrage zu Fracking: 
   79 Prozent der Deutschen sprachen sich vor kurzem in einer Umfrage
des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag des VKU dafür aus, 
die Förderung unkonventioneller Erdgasvorkommen mittels 
Fracking-Technologie nur unter sehr strengen gesetzlichen 
Umweltauflagen zuzulassen. Nur 14 Prozent bevorzugen weniger strenge 
Gesetze, um diese Energiequelle möglichst gut nutzen zu können.
   Hintergrund Fracking: 
   Beim Fracking wird ein Gemisch aus Wasser, Chemikalien und 
Stützstoffen unter hohem Druck in das Gestein gepresst. Dadurch 
werden millimetergroße Risse erzeugt, die sich in der gasführenden 
Schicht horizontal ausbreiten, was das Gestein durchlässiger macht. 
Schiefergas wird so freigesetzt und kann an die Oberfläche geleitet 
werden. Die Bohrung durchstößt auf ihrem Weg ins Gestein allerdings 
auch Grundwasserhorizonte. Um dessen Verunreinigung zu vermeiden, 
ummantelt man die Förderrohre mit Zement. Kritiker bezweifeln aber, 
dass es eine Garantie für die dauerhafte Abdichtung der Bohrung gibt.
Zudem könnten sich die erzeugten Risse ungewollt weiter ausbreiten 
und eventuell mit natürlichen Gesteinsrissen verbinden, wodurch das 
Gas bis in das Grundwasser aufsteigen könnte.
   Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) vertritt über 1.400 
kommunalwirtschaftliche Unternehmen in den Bereichen Energie, 
Wasser/Abwasser und Abfallwirtschaft. Mit 235.000 Beschäftigten 
wurden 2010 Umsatzerlöse von rund 95 Milliarden Euro erwirtschaftet 
und etwa 8 Milliarden Euro investiert. Die VKU-Mitgliedsunternehmen 
haben im Endkundensegment einen Marktanteil von 49,1 Prozent in der 
Strom-, 58,4 Prozent in der Erdgas-, 77,2 Prozent in der 
Trinkwasser-, 60,0 Prozent in der Wärmeversorgung und 16,5 Prozent in
der Abwasserentsorgung.
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