(ots) - Das Plenum des Europäischen Parlaments hat heute 
über den Bericht zum Vorschlag der Europäischen Kommission zur 
"Klarstellung der Bestimmungen über den zeitlichen Ablauf von 
Versteigerungen von Treibhausgasemissionszertifikaten" abgestimmt. 
"Wir sind über das Abstimmungsergebnis enttäuscht", sagt Hans-Joachim
Reck, Hauptgeschäftsführer des Verbandes kommunaler Unternehmen 
(VKU). "Das derzeitige Preisniveau der Emissionshandelszertifikate 
bietet keinerlei Anreize für Investitionen in neue und emissionsarme 
Technologien. Ein positives Votum des EU-Parlaments, die 
ETS-Richtlinie zu ändern, wäre ein erster wichtiger Schritt zu einem 
nachhaltig stabilen und effizienzsteigerndem Preisniveau gewesen."
   Die Preisentwicklung für Emissionshandelszertifikate hat die 
EU-Kommission im November 2012 dazu bewogen, einen Vorschlag zur 
Änderung der Auktionierungsverordnung zu machen, der eine zeitliche 
Verschiebung von insgesamt 900 Millionen Zertifikaten vorsieht. Dem 
war im Juli 2012 der Vorschlag vorausgegangen, die 
Emissionshandelsrichtlinie in Bezug auf die Kompetenzen der 
EU-Kommission zum Eingriff in die Auktionierungsverordnung zu ändern.
Parallel dazu hat die EU-Kommission Vorschläge für langfristige 
Maßnahmen vorgelegt.
   Der Vorschlag aus dem federführenden Umweltausschuss sah vor, dass
die EU- Kommission nur in außerordentlichen Umständen und nur einmal 
in der dritten Handelsperiode in die Auktionierungsverordnung hätte 
eingreifen dürfen. Und das auch nur unter der Voraussetzung einer 
positiven Folgenabschätzung in Bezug auf das Carbon Leakage. Reck: 
"Das Votum hätte den kurzfristig notwendigen Eingriff in das 
Emissionshandelssystem ermöglicht, ohne gleichzeitig die 
Eingriffsmöglichkeiten ausufern zu lassen. Damit wäre der Eingriff 
konkret, präzise und vor allem eng gefasst. So hätte man die 
Funktionsfähigkeit des Marktes nicht durch viele nicht vorhersehbare 
Markteingriffe gefährdet." Der VKU setzt darauf, dass in den erneuten
Ausschuss-Beratungen eine Lösung gefunden wird, die Investitionen in 
effizienzsteigernde Technologien wirksam anreizt.
   Aus VKU-Sicht sollte weiterhin versucht werden, die 
Kinderkrankheiten des Emissionshandelssystems durch Korrekturen zu 
beheben, bevor diese sich langfristig negativ auswirken. "Eine 
Ablehnung des Vorschlags der EU- Kommission stellt aus Sicht des VKU 
keine Alternative für eine kurzfristig notwendige Stabilisierung des 
Emissionshandels dar. Im Gegenteil, ein weiterhin niedriges 
CO2-Preisniveau ist für Investitionen in hocheffiziente 
Kraft-Wärme-Kopplung- und Gasanlagen ein Hemmnis. Gerade diese 
Anlagen werden jedoch für den zukünftig erforderlichen flexiblen und 
effizienzbasierten Kraftwerkspark benötigt", so Reck.
   Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) vertritt über 1.400 
kommunalwirtschaftliche Unternehmen in den Bereichen Energie, 
Wasser/Abwasser und Abfallwirtschaft. Mit 235.000 Beschäftigten 
wurden 2010 Umsatzerlöse von rund 95 Milliarden Euro erwirtschaftet 
und etwa 8 Milliarden Euro investiert. Die VKU-Mitgliedsunternehmen 
haben im Endkundensegment einen Marktanteil von 49,1 Prozent in der 
Strom-, 58,4 Prozent in der Erdgas-, 77,2 Prozent in der 
Trinkwasser-, 60,0 Prozent in der Wärmeversorgung und 16,5 Prozent in
der Abwasserentsorgung.
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