(ots) - Was betonen Bundes- und Länderregierungen immer
wieder? "Der Verbraucher muss sich darauf verlassen können, dass er
sichere Lebensmittel bekommt." Das muss inzwischen wie Hohn in den
Ohren der Bürger klingen. Denn mit dem verseuchten Futtermittel
erschüttert nun der dritte Lebensmittelskandal in kürzester Zeit die
Republik. Der Kunde kann sich offenbar auf nichts mehr verlassen -
außer vielleicht darauf, dass seine Interessen der Profitgier in der
Lebensmittelbranche nur allzu leichtfertig geopfert werden. Das ist
keine Panikmache. Gewiss, die Gesundheitsgefährdung für die Bürger
scheint gering zu sein, wenn man den offiziellen Stellen glaubt. Doch
keiner weiß genau, ob das so bleiben wird. Und noch keiner weiß, ob
das verseuchte Futtermittel bewusst in Umlauf gebracht worden ist
oder nur zufällig. Aber um einen Einzelfall geht es längst nicht
mehr. Es geht inzwischen um etwas Grundsätzliches: Eine der
wichtigsten Branchen in Deutschland und Europa ist derzeit dabei, ein
Urvertrauen der Menschen zu zerstören. Nämlich das in die
Gefahrlosigkeit der Lebensmittel, die man zu sich nimmt. Die
Selbstverständlichkeit an der Ladentheke ist dahin. Genau das ist das
Schlimme. Die Folgen der industrialisierten europäischen
Agrarstrukturen rollen nun einmal mehr über das Land hinweg.
Allerdings: Auch der Kunde ist nicht unschuldig an der Entwicklung,
weil er die tägliche Fülle im Regal erwartet und die dann auch noch
möglichst billig kaufen will. Auch das ebnet den Skandalen den Weg
mit. Der Verbraucher muss deshalb umdenken. So wie die Politik.
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