(ots) - "Stadtwerke können den aktuellen unsicheren 
Rahmenbedingungen nur begegnen, indem sie die Energiewende in 
Optionen denken", betont Sven Becker, Sprecher der Geschäftsführung 
der Trianel GmbH, zum Auftakt der E-world 2013 in Essen. Kommunale 
Unternehmen seien gut beraten, das kommende Jahr zu nutzen, sich 
optimal auf die sich verändernden Energiemärkte vorzubereiten.
   Trianel erwartet trotz der angekündigten Strompreisbremse von 
Bundesumweltminister Peter Altmaier im Wahljahr 2013 keine 
wesentlichen Veränderungen der energiepolitischen Rahmenbedingungen. 
Die Pläne des Bundesumweltministeriums hält Becker für nicht 
vollständig durchdacht: "Positiv zu bewerten ist, dass mit dem 
Vorschlag die Kosten des EEG adressiert werden. Die Rücknahme der 
Ausnahmen bei der EEG-Umlage erscheinen sinnvoll, der faktische 
Förderstopp für erneuerbare Energien jedoch schüttet das Kind mit dem
Bade aus." Insgesamt sei die Chance vertan worden, eine umfangreiche 
Reform des Marktdesigns anzustoßen.
   Dabei sei ein neues Energiemarktdesign dringend nötig, da der 
Druck auf die gesamte Branche durch den Boom bei den erneuerbaren 
Energien täglich zunehme. "Wir gehen dennoch nicht davon aus, das 
noch dieses Jahr die notwendigen Änderungen der regulatorischen 
Rahmenbedingungen für die Energiewende auf den Weg gebracht werden. 
Vor der Wahl werden die für alle offensichtlichen Inkonsistenzen des 
Systems kaum gelöst werden, nach der Wahl wird sich das neue Kabinett
erst finden müssen", erläutert Becker weiter. Damit werde der Status 
quo für die nächsten 18 Monate fortgeschrieben. Dieser Stillstand sei
Gift für den benötigten Umbau der Energiewirtschaft. "Durch die 
Regulierungswut und die sich ständig ändernden Regelungen herrscht 
mittlerweile eine solche Verunsicherung, dass Investitionen in großem
Stil nicht mehr darstellbar sind", so Becker.
   Die Stadtwerke-Kooperation Trianel fordert stabile politische 
Rahmenbedingungen, die Investitionssicherheit schaffen und die 
erneuerbaren Energien in die Systemverantwortung nehmen. Becker: 
"Unser Wunsch ist es, dass die Bundesregierung zu 
marktwirtschaftlichen Kriterien im Energiemarkt zurückkehrt und 
planwirtschaftlichen Entscheidungen den Rücken kehrt." Der derzeitige
Weg, verfehlte Regulierungen durch immer neue regulatorische 
Eingriffe heilen zu wollen,  führe zu einem planwirtschaftlichen 
Flickenteppich von Regeln.
   Aus Sicht der Stadtwerke-Kooperation ist der Strommarkt aus den 
Fugen geraten. Investitionsanreize für moderne, hocheffiziente 
Kraftwerke, die für die Versorgungssicherheit benötigt werden, seien 
nicht mehr vorhanden. Um die Energiewende nicht zu gefährden, müsse 
das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) weiterentwickelt und die 
Erneuerbaren sinnvoll integriert werden, fordert Becker. "Zusätzlich 
brauchen wir Investitionssicherheit in einem Marktmodell, das 
Investoren in der Energiewende die Chance gibt, die Kapitalkosten von
neuen Kraftwerken zu finanzieren."
   Für Becker sind die aktuellen Profiteure der Energiewende vor 
allem die Betreiber von Braunkohlekraftwerken. "Das ist eine Ironie 
der Energiewende. Sie verfolgt ja das Ziel, den CO2-Ausstoß zu 
reduzieren. Unter dem aktuellen Marktdesign haben aber 
Braunkohlekraftwerke mit dem höchsten CO2-Ausstoß den größten Anteil 
an der Stromerzeugung in Deutschland", so Becker. "Die angestrebten 
Klima- und Umweltschutzziele werden so eindeutig verfehlt."
   Stadtwerke, so Becker, sollten die Zeit bis zu den zu erwartenden 
gesetzlichen Neuregelungen 2014/2015 nutzen, sich Optionen zu 
erarbeiten. Das kann der Aufbau von Know-how in Sektoren wie Smart 
Metering oder virtuellen Kraftwerken sein. Chancenreich bewertet 
Becker auch die Beteiligung an zukunftsorientierten Erzeugungsassets.
Neben erneuerbaren Energien sieht der Trianel-Chef insbesondere 
flexible Kraftwerkskapazitäten und Stromspeicher als 
vielversprechend. "Unabhängig von der derzeitigen Lage am Strommarkt 
wird der Zubau der erneuerbaren Energien Flexibilität im 
konventionellen Kraftwerkssektor erfordern, diese wird sich daher in 
einem zukünftigen Marktdesign auch rechnen", ist sich Becker sicher.
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