(ots) - Der Deutsche Städte- und Gemeindebund fordert eine 
grundlegende Reform der familienpolitischen Leistungen in 
Deutschland. Zur Zeit gibt Deutschland für 152 familienpolitische 
Leistungen jährlich 123 Mrd. Euro aus. "Dieser Leistungskatalog muss 
dringend durchforstet, entbürokratisiert und zielgenau auf die 
wirklich Bedürftigen konzentriert werden. Das bestätigen auch jüngste
Meldungen über ein Gutachten zu dem Leistungskatalog für Familien, wo
nach die gewünschten Ziele oftmals nicht erreicht werden", sagte 
heute DStGB-Hauptgeschäftsführer Dr. Gerd Landsberg in Berlin.
   So zahlen wir in Deutschland pro Jahr mit ca. 30 Mrd. Euro eines 
der höchsten Kindergelder in Europa und trotzdem wird jedes mal im 
Herbst festgestellt, dass die Kinderarmut gestiegen ist. Hunderte von
Familienkassen sind damit beschäftigt diese Mittel auszuzahlen. Wir 
fordern eine Unabhängige Sachverständigenkommisson, die diese große 
Reformbaustelle bearbeitet. Dabei sollte der Grundsatz gelten, dass 
Investitionen in familiengerechte Ausstattungen (flächendeckende 
Ganztagsschulen, ausreichende Kita-Plätze, zusätzliche Bildungspakte 
für alle Kinder aus Elternhäusern mit niedrigen Einkommen) Vorrang 
haben sollten vor immer höheren Transferleistungen, die offenbar die 
Ziele nicht richtig erreichen. Die Modelle aus skandinavischen 
Ländern könnten dabei durchaus Vorbildcharakter haben.
   Auch die Frage, ob das Ehegattensplittung nicht wenigstens 
teilweise durch ein Familiensplitting zu Gunsten von Familien mit 
Kindern umgestaltet werden soll, muss dabei geprüft werden. 
Gleichzeitig bestände die Chance, dass gesamte System zu 
entbürokratisieren und auf wenige überschaubare Leistungen zu 
konzentrieren. Dieses Projekt gehört als ein wichtiger Baustein in 
eine Agenda 2020 mit dem wir den Sozialstaat, effektiver gestalten 
und zukunftsfest machen können.
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