(ots) - Viertklässler gehen gern zur Schule, sind motivierter
und selbstbewusster als vor fünf oder zehn Jahren. Dies ist das beste
Ergebnis der zwei neuen Schulstudien. Denn wer Freude am Lernen
entwickelt, gerne liest und rechnet, legt die Grundlagen für ein
Leben, das ohne lebenslanges Lernen nicht mehr zu meistern ist. Dass
Kinder mit Migrationshintergrund sich deutlich gesteigert haben,
zeigt zudem, dass gezieltes Fördern erfolgreich ist. Es lohnt sich
diese Angebote zu verstärken, um Kindern zumindest die Chance zu
eröffnen, ihre noch vorhandenen Sprachdefizite in der Kindheit
aufzuholen. Eitel Sonnenschein herrscht in deutschen Schulräumen
dennoch nicht. Wenn jeder fünfte oder sechste Grundschüler gegenüber
Gleichaltrigen in den Testfächern ein komplettes Lernjahr
hinterherhinkt, müssen die Alarmglocken schrillen. Fast ebenso
bedenklich ist, dass nur wenige Kinder über das Durchschnittsniveau
hinausragen. Ein Land, das fast ausschließlich auf die Fähigkeiten
gut ausgebildeter Menschen angewiesen ist, muss den Schwächeren
aufhelfen, ohne die Lernstarken zu vernachlässigen. Wie dies gelingt?
Die Länder müssen endlich dort mehr investieren, wo die
Kulturfertigkeiten gelernt werden. Die Aufgabe der Politik besteht
darin, richtige Prioritäten zu setzen. Ein weltweites Ranking der
Ausgaben für Grundbildung würde den Verantwortlichen in Deutschland
aufzeigen, dass sie nicht einmal Mittelmaß erreichen.
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