WAZ: Pendeln nervt - und gehört dazu. Kommentar von Dietmar Seher
(ots) - Die Zechensiedlung nahe am Förderturm? Das war mal
Ruhr-Kultur. Es ist lange her. Heute muss die Hälfte der Arbeitnehmer
jeden Tag in eine andere Stadt fahren, um an den Arbeitsplatz zu
kommen. Nordrhein-Westfalen ist das deutsche Pendlerland schlechthin
geworden. Bei aller Abwechslung auf dem Weg: Das ist weder gesund
noch ist es wirtschaftlich. Pendeln macht krank, fand kürzlich die
Techniker-Kasse heraus. Mit 2,2 Fehltagen wegen psychischer Diagnosen
liegen Pendler in diesem Bereich vor anderen. Pendeln leert die
Geldbörse. Der Benzinpreis springt mal auf 1,70 Euro. Aber die
Pendlerpauschale, der steuerliche Staatszuschuss, springt nicht mit.
Pendeln belastet das Stadtumfeld mit Lärm und das Klima mit Abgasen.
Dass Regionen wie Köln und das Ruhrgebiet gleichzeitig zu den Stau-
wie Feinstaubschwerpunkten der Republik zählen, kommt nicht von
ungefähr. Aber wehren wir uns dagegen? Fühlen wir uns ausgebeutet,
weil der regulären Arbeitszeit morgens 60 und auch abends 60 Minuten
Zeitdiebstahl vorgeschaltet sind? Suchen die Betroffenen verzweifelt
neue Jobs in der Nachbarschaft? Viele suchen. Aber nicht wenige
riskieren auch freiwillig den Zeitverlust. Sie wollen den guten Job
dort und die Freunde hier. Pendeln nervt. Aber es gehört zum Leben.
Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 - 804 6519
zentralredaktion(at)waz.de
Themen in dieser Pressemitteilung:
Unternehmensinformation / Kurzprofil:Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 22.11.2012 - 19:27 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 768924
Anzahl Zeichen: 1561
Kontakt-Informationen:
Stadt:
Kategorie:
Diese Pressemitteilung wurde bisher
0 mal aufgerufen.
Die Pressemitteilung mit dem Titel:
"
WAZ: Pendeln nervt - und gehört dazu. Kommentar von Dietmar Seher"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
(
Nachricht senden)
Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum
Haftungsauschluß (gemäß
TMG - TeleMedianGesetz) und dem
Datenschutz (gemäß der
DSGVO).
Die Forderung des bayerischen Ministerpräsidenten
Horst Seehofer (CSU) nach einem Zuzugsstopp für Muslime zielt nach
Einschätzung des früheren NRW-Integrationsminister Armin Laschet
(CDU) in die falsche Richtung. "Ein Großteil unseres
I ...
Eine Rückkehr zum neunjährigen Gymnasium wird es im
Ruhrgebiet nicht geben. Dies ergab eine flächendeckende Umfrage der
WAZ-Lokalredaktionen. Damit läuft der Schulversuch der rot-grünen
Minderheitsregierung an Rhein und Ruhr ins Leere.
An ...
Flacht die Erregungskurve einer gut ausbeutbaren
öffentlichen Debatte zu früh ab, darf man gewiss sein, dass einer
kommt und neues Öl ins Feuer gießt. Einer wie Horst Seehofer. Im
Gefolge der Sarrazin-Aufwallungen fällt es dem CSU-Vorsitzende ...