(ots) - Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) kritisiert
das Vorhaben der Europäischen Kommission, wasserführende Geräte wie 
Duschköpfe über die Ökodesign-Richtlinie zu regulieren. Dazu 
VKU-Hauptgeschäftsführer Hans-Joachim Reck: "Die EU-Kommission sollte
hier nicht den gleichen Fehler machen wie bei der Energiesparlampe 
und übereilt handeln. Denn weitere Wassersparvorgaben machen für 
Deutschland schlichtweg keinen Sinn."
   In einem wasserreichen Land wie Deutschland nutzt die öffentliche 
Wasserversorgung nicht einmal drei Prozent der verfügbaren 
Wassermenge. Zudem ist der Wasserverbrauch der Haushalte in 
Deutschland seit 1990 um fast 20 Prozent zurückgegangen. Bei einem 
weiteren politisch herbeigeführten Nachfragerückgang könnten 
technische und hygienische Probleme aufgrund von verringerten 
Durchflussmengen dazu führen, dass die Kosten für die 
Netzinfrastruktur unnötigerweise in die Höhe getrieben werden. Reck: 
"Solche Vorgaben wären für die Deutschen teuer und würden auch nicht 
zum Umweltschutz beitragen." Deshalb fordert Reck, regional 
differenziert vorzugehen: "Die EU-Kommission sollte ihre 
Anstrengungen auf die Regionen konzentrieren, die tatsächlich unter 
Wassermangel leiden."
   Zustimmend nimmt der VKU zur Kenntnis, dass die EU-Kommission nach
langer Diskussion auf die Vorgabe von Wassersparzielen pro 
Mitgliedstaat oder Flusseinzugsgebiet verzichtet hat. Der VKU begrüßt
weiterhin die in der Blueprint-Strategie angekündigten 
landwirtschaftlichen Maßnahmen ausdrücklich, hält sie aber nicht für 
ausreichend. Enttäuschend ist in erster Linie, dass sich die 
EU-Kommission darauf beschränkt hat, Maßnahmen vorzuschlagen, die 
bereits seit einem Jahr auf dem Tisch liegen. Dazu gehören die 
Aufnahme der Wasserrahmenrichtlinie und der Pestizidgesetzgebung in 
die Cross-Compliance-Bestimmungen der Gemeinsamen Agrarpolitik. Auch 
der Ansatz einer strengeren Umsetzung der Nitratrichtlinie ist 
grundsätzlich begrüßenswert, ändert aber nichts daran, dass die 
Richtlinie in ihrer aktuellen Form ungenügend ist, in Regionen mit 
intensiver Landwirtschaft eine naturnahe Trinkwasserversorgung zu 
sichern. "An dieser Stelle müsste die EU-Kommission mehr Ehrgeiz 
entwickeln, wenn sie die von ihr selbst gesteckten Ziele der 
Wasserrahmenrichtlinie erfüllen möchte", hebt Reck hervor.
   Der VKU hatte bereits im Juli 2012 gemeinsam mit den zentralen 
deutschen Wasserverbänden in einer Stellungnahme an die EU-Kommission
eine mögliche europäische Wasserssparpolitik zurückgewiesen und mehr 
Anforderungen an den Gewässerschutz in der Landwirtschaft gefordert.
   Hintergrund:
   Die Europäische Kommission hat heute eine umfassende Strategie für
die künftige Wasserpolitik vorgelegt. Die so genannte 
Blueprint-Strategie soll dem langfristigen Schutz der europäischen 
Gewässer dienen. Mit dieser Strategie hat die Europäische Kommission 
dem Gewässerschutz in Europa eine hohe Priorität eingeräumt.
   Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) vertritt über 1.400 
kommunalwirtschaftliche Unternehmen in den Bereichen Energie, 
Wasser/Abwasser und Abfallwirtschaft. Mit 235.000 Beschäftigten 
wurden 2010 Umsatzerlöse von rund 95 Milliarden Euro erwirtschaftet 
und etwa 8 Milliarden Euro investiert. Die VKU-Mitgliedsunternehmen 
haben im Endkundensegment einen Marktanteil von 49,1 Prozent in der 
Strom-, 58,4 Prozent in der Erdgas-, 77,2 Prozent in der 
Trinkwasser-, 60,0 Prozent in der Wärmeversorgung und 16,5 Prozent in
der Abwasserentsorgung.
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