(ots) - Die Ergebnisse der Steuerschätzung von heute 
zeigen, dass sich Wirtschaft und Arbeitsmarkt im laufenden Jahr 
weiterhin gut entwickeln. Allerdings hält der positive Trend bei den 
Steuereinnahmen nicht an. Für die kommenden Jahre wurden die 
Prognosen für die gemeindliche Ebene nach unten korrigiert. 
Hinzukommen Kassenkreditbestände auf Rekordniveau und gleichsam 
steigende Sozialausgaben. "Von Entwarnung für die kommunalen 
Haushalte kann keine Rede sein", sagte der Hauptgeschäftsführer des 
DStGB, Dr. Gerd Landsberg, heute in Berlin.
   So ist der Anstieg der sozialen Leistungen weiterhin ungebrochen. 
In 2012 werden sie ein Volumen von nahezu 45,0 Mrd. Euro erreichen. 
Die Kassenkredite haben sich seit 2005 verdoppelt und nähern sich mit
jetzt 47,9 Mrd. Euro der Schallmauer von 50,0 Mrd. Euro. Landsberg 
begrüßte die Entlastung der Kommunen von der Grundsicherung durch den
Bund als einen ersten wichtigen Schritt, dem allerdings weitere 
folgen müssen. Er forderte zudem die Länder auf, die Mittel 
tatsächlich und ungeschmälert an die Kommunen weiterzureichen.
   Die hohe Verschuldung und die Soziallasten nehmen den Städten und 
Gemeinden den Spielraum für notwendige Investitionen. Bei Schulen, 
Straßen und öffentlichen Gebäuden wird seit Jahren eher geflickt als 
grundlegend renoviert. Die KfW hat den Investitionsrückstand auf 
kommunaler Ebene zuletzt auf ca. 100,0 Mrd. Euro beziffert.
   Landsberg verwies auch darauf, dass ein auch nur geringfügig 
höhe-res Zinsniveau gravierende Auswirkungen auf die kommunalen 
Haushalte hätte.
   Hintergrund
   Bund, Länder und Gemeinden können für das Jahr 2012 im Vergleich 
zur letzten Steuerschätzung mit Mehreinnahmen rechnen, in den 
Folgejahren jedoch nicht. Für 2012 wurde das Ergebnis für die 
Gemeinden um +800 Mio. Euro nach oben korrigiert; in den Folgejahren 
bis 2016 allerdings um -1,5 Mrd. Euro nach unten.
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