(ots) - Mit Steinbrück bekommt die Kanzlerin einen
Herausforderer auf Augenhöhe präsentiert. Dennoch ist dessen Stärke
zugleich dessen größte Schwäche. Sein an Überheblichkeit grenzender
Offensivgeist, der sich auf der Showbühne der Mediendemokratie so
richtig entfalten wird, könnte ihn blind für Fettnäpfchen machen.
Merkel, noch in DDR-Zeiten geschult in der Leninschen Parteitheorie
"Ein Schritt vorwärts, zwei Schritte zurück", wird flexibel
ausweichen, wo sie ihm unterlegen ist und attackieren, wo Steinbrück
verwundbar scheint. Etwa in der Haftungsfrage für all die
Milliarden-Hilfen in der Eurokrise. Während Steinbrück kein Hehl
daraus macht, dass die Deutschen in drei bis vier Jahren mit einer
höheren Inflation bezahlen werden, ist Merkel vorsichtiger. Sie sagt
da lieber gar nichts. Und hält es damit ganz mit ihrer früheren
polnischen Amtskollegin Hanna Suchocka, die anmerkte: "Die
Erfahrungen lehren uns, dass bislang alle ehrlichen Politiker bei den
Wahlen verloren haben."
Pressekontakt:
Ostsee-Zeitung
Jan-Peter Schröder
Telefon: +49 (0381) 365-439
jan-peter.schroeder(at)ostsee-zeitung.de