(ots) - Es hätte kaum besser laufen können für die
gewaltbereiten Kurden, die das "Kulturfestival" in Mannheim zur
Gewaltorgie werden ließen: Mit ihrer Schlacht gegen die Polizei haben
sie erfolgreich Schlagzeilen und TV-Bilder geentert - und so mehr
Aufmerksamkeit für ihre Sache generiert, als es mit friedlichen
Mitteln je möglich gewesen wäre. Es ist ein Muster, das sich in immer
kürzeren Abständen wiederholt. Ob Neonazis, Linksautonome, Hooligans
oder Salafisten: Katz-und-Maus-Spiele mit der Polizei, der Aufbau von
Drohkulissen und der oft kühl kalkulierte Krawall gehören wie
selbstverständlich zum Arsenal, mit dem sich Medien und
Öffentlichkeit ködern, aufschrecken und benutzen lassen. In einer
Zeit medialer Reizüberflutung, in der Aufmerksamkeit das knappste
aller Güter geworden ist, wird Gewalt zur universellen Währung für
all jene, die zynisch, brutal oder verzweifelt genug sind, sich ihrer
zu bedienen. Die Leidtragenden sind fast immer die Polizisten, die
ihren Kopf an bald jedem Wochenende dort hinhalten müssen, wo andere
ihr Mütchen kühlen. Während unser Alltag immer gewaltloser wird,
spielen sich in den Fußgängerzonen und Stadien bizarre
Stellvertreterkriege ab: Die Polizei bezieht die Prügel für
Konflikte, die Politik und Gesellschaft nicht lösen können - sei es
aus Desinteresse oder Überforderung. Für diese undankbare Rolle hätte
sie mehr Unterstützung verdient. Leider wird sie allzu oft im Regen
stehen gelassen.
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Lothar Tolks
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