WAZ: Beschneidung ja, aber mit Auflagen. Kommentar von Walter Bau
(ots) - Hätte uns jemand vor drei, vier Monaten prophezeit,
schon bald werde dem Land eine heftige Debatte über die Beschneidung
jüdischer und muslimischer Jungen ins Haus stehen - wir hätten wohl
nur milde lächelnd den Kopf geschüttelt. Doch inzwischen stecken wir
mittendrin in genau dieser Debatte, die - hoch emotional befrachtet -
Feuilletons wie Leserbriefspalten füllt. Und der Berliner Auftritt
des israelischen Oberrabbiners wird die Diskussion neu befeuern. Mit
seiner (fast) kompromisslosen Haltung zu den Umständen der
umstrittenen Beschneidungs-Prozedur erweist der Religionsgelehrte
seinem eigenen Anliegen einen Bärendienst. Auch wer die Beschneidung
als elementaren Bestandteil seines Glaubens versteht, muss zumindest
gesprächsbereit bleiben. Die Kritiker haben für ihre Haltung
ebenfalls gewichtige Argumente. Die Bundesregierung hat offenbar
erkannt, wie viel Zündstoff in dem heiklen Thema steckt. Deshalb will
sie zügig ein Gesetz vorlegen, das für Rechtssicherheit sorgt. Es
wird wohl kein Verbot der Beschneidungen vorsehen, dafür aber
Auflagen für den Eingriff. Dies wäre jedenfalls in der Sache der
richtige Weg. Ob es auch die aufgeregte Debatte befriedet, ist eine
andere Frage.
Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 - 804 6519
zentralredaktion(at)waz.de
Themen in dieser Pressemitteilung:
Unternehmensinformation / Kurzprofil:Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 21.08.2012 - 19:22 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 704309
Anzahl Zeichen: 1499
Kontakt-Informationen:
Stadt:
Kategorie:
Diese Pressemitteilung wurde bisher
0 mal aufgerufen.
Die Pressemitteilung mit dem Titel:
"
WAZ: Beschneidung ja, aber mit Auflagen. Kommentar von Walter Bau"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
(
Nachricht senden)
Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum
Haftungsauschluß (gemäß
TMG - TeleMedianGesetz) und dem
Datenschutz (gemäß der
DSGVO).
Die Forderung des bayerischen Ministerpräsidenten
Horst Seehofer (CSU) nach einem Zuzugsstopp für Muslime zielt nach
Einschätzung des früheren NRW-Integrationsminister Armin Laschet
(CDU) in die falsche Richtung. "Ein Großteil unseres
I ...
Eine Rückkehr zum neunjährigen Gymnasium wird es im
Ruhrgebiet nicht geben. Dies ergab eine flächendeckende Umfrage der
WAZ-Lokalredaktionen. Damit läuft der Schulversuch der rot-grünen
Minderheitsregierung an Rhein und Ruhr ins Leere.
An ...
Flacht die Erregungskurve einer gut ausbeutbaren
öffentlichen Debatte zu früh ab, darf man gewiss sein, dass einer
kommt und neues Öl ins Feuer gießt. Einer wie Horst Seehofer. Im
Gefolge der Sarrazin-Aufwallungen fällt es dem CSU-Vorsitzende ...