(ots) - Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizière
(CDU) hat die von ihm angestrebte Anschaffung bewaffneter Drohnen für
die Bundeswehr als Teil einer logischen Modernisierung der Armee
verteidigt. In einem Interview mit der "Leipziger Volkszeitung"
(Sonnabend-Ausgabe) sagte der Minister zur öffentlich kritisierten
Automatisierung des militärischen Tötungsprozesses: "Deswegen finde
ich die Kritik daran, dass Waffen besonders zielgenau sind, unter
ethischen Gesichtspunkten ganz falsch. Gerade umgedreht: sie sind
nicht ethisch besser, aber es ist auf jeden Fall besser, genauer zu
treffen." Ethisch gebe es zwischen der schrecklichen Wirkung
militärisch eingesetzter Wirkmittel eigentlich keinen Unterschied.
Aber die die moderne Technik zeichne sich eben dadurch aus, "dass sie
präziser trifft und nicht so großflächig wirkt". Es sei für ihn "ein
fachliches, aber genauso ein ethisches Ziel, zivile Schäden,
Verwundungen oder gar Tötungen von Unbeteiligten zu vermeiden." Auch
deshalb werde sich die Bundeswehr "dieser Zukunftsherausforderung
stellen". Der Minister verwies in diesem Zusammenhang auf die
anstehende generelle Automatisierung des Luftverkehrs. Ein Pilot
könne nicht unbegrenzt fliegen. Menschen würden müde. "Eine Maschine
wird nicht müde.". Aber eines bleibe: "Letztlich entscheidet immer
der Mensch, wohin geflogen und welches Ziel bekämpft wird." Aber die
ganze Geschichte des Militärischen bestehe eben auch darin, sich
zunehmend unauffällig zu bewegen, sich zu tarnen. Gleichzeitig rief
der Verteidigungsminister dazu auf, sorgsam mit der Sprache
umzugehen. "Wir haben früher vielleicht das, was das Soldatische
ausmacht, verschwiegen oder schöngeredet aus Sorge, dass eine
nüchterne Beschreibung irgendwie abschreckend wirkt, auch auf unsere
Bevölkerung. Man darf aber auch nicht umgekehrt übertreiben, etwa
indem wir alles vorschnell als Krieg bezeichnen." Gerade die
Deutschen sollten in diesem Zusammenhang sorgsam mit Sprache umgehen.
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