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DWA und DBU wollen Kommunen neue Schutzstrategien an die Hand geben 
-Schäden begrenzen
   Es ist immer dasselbe: Eine Stadt wird von einem größeren 
Hochwasser betroffen. Die Schäden sind immens. Alle Betroffenen 
sagen: So etwas hat es noch nie gegeben. Obwohl: Schaut man in die 
Stadtgeschichte, kann man regelmäßig feststellen, dass vergleichbare 
Szenarien schon einmal passiert sind - mindestens. Auf Drängen der 
Bürger wird in neue Maßnahmen zum Hochwasserschutz investiert. Muss 
es immer erst ein Schadensereignis geben, um sich um die Vorsorge vor
Hochwasser zu kümmern? Nein, muss es nicht. Zukünftig können sich 
Kommunen in Deutschland von Experten unter die Lupe nehmen und 
bewerten, auditieren lassen: Eine Hochwasservorsorge-Ampel von grün, 
"alle Hausaufgaben gemacht" über gelb und ocker bis zu rot 
"Vorsorgewüste" zeigt, wie es um den Schutz von Mensch und Material 
bestellt ist. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) unterstützt 
diese Initiative und die teilnehmenden Kommunen in der Pilotphase mit
rund 82.000 Euro.
   Gemeinsam mit der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, 
Abwasser und Abfall (DWA) hat sich die DBU auf die Fahnen 
geschrieben, mit dem Audit "Hochwasser - wie gut sind wir 
vorbereitet" ein neues Instrument für Kommunen zu entwickeln und 
Strategien zur Begrenzung von Hochwasserschäden auf die Tagesordnung 
zu setzen, ohne dass es zu einem Schadenshochwasser gekommen sein 
muss.
   Von der DWA autorisierte Auditoren bewerten - bezogen auf das 
Stadt-, Gemeinde- oder  Verbandsgebiet - nach einem vorgegebenen 
Katalog von Indikatoren den Status der Hochwasservorsorge und geben 
Hinweise, wie und wo man sich verbessern kann. Das Ergebnis mündet 
dann in besagte Hochwasservorsorge-Ampel. In sechs Jahren wird in 
einem Folgeaudit überprüft, ob und auf welchen Feldern sich etwas 
verändert hat.
   "Der Aufwand für das Audit bleibt relativ übersichtlich, weil 
nicht die Vielzahl der Risiken selbst, sondern die Güte der 
Kommunikation über die Risiken bewertet wird, verbunden mit der 
Erwartung, dass gut informierte Entscheider - ebenso wie Bürgerinnen 
und Bürger selbst - langfristig auch die richtigen Entscheidungen zur
Begrenzung der Hochwasserschäden treffen," betont DWA-Experte Joachim
Gfrörer.
   Bei einer Veranstaltung in Osnabrück wurden die Ergebnisse der 
ersten Audits präsentiert, die gemachten Erfahrungen von Auditoren 
wie von Auditierten insgesamt positiv bewertet. Das Audit folge, so 
Gfrörer, in Struktur und Zielsetzung der Europäischen Richtlinie 
2007/60/EG "Über die Bewertung und das Management von 
Hochwasserrisiken" aus dem Jahr 2007 und könne als Instrument der 
Qualitätssicherung bei der Umsetzung dieser Richtlinie verstanden 
werden. DBU-Experte Franz-Peter Heidenreich: "Darüber hinaus wird es 
beteiligten Kommunen leichter fallen, sich aktiv in deren Umsetzung 
einzubringen und dabei auch eigene Akzente zu setzen. Das gilt z. B 
bei der Vorsorge vor Risiken infolge von Sturzfluten. Sturzfluten 
sind kurzzeitige Überflutungen infolge von lokalen Starkregen mit 
erheblichem Schadenspotential, die für die Kommunen in Deutschland 
vor dem Hintergrund der zu erwartenden Klimaentwicklung in Zukunft 
von eher noch anwachsender Bedeutung sein werden."
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