(ots) - Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) begrüßt in
seiner Stellungnahme zum Eckpunktepapier des 
Bundeswirtschaftsministeriums (BMWi) zu den Rahmenbedingungen der 
Energienetzinfrastruktur, dass das Ministerium den umfangreichen 
Investitionsbedarf auf der Verteilnetzebene anerkennt. Aussage des 
Ministeriums: Diese Investitionen müssen zeitnah refinanziert und in 
der Regulierung flexibel abgebildet werden. Der VKU hatte in der 
Vergangenheit mehrfach gefordert, dass die Investitionsbedingungen 
für Verteilnetzbetreiber dringend verbessert werden müssen. 
VKU-Hauptgeschäftsführer Hans-Joachim Reck: "Wir begrüßen, dass der 
Blick nun endlich auf die Verteilnetze gerichtet wird. Da die 
Umsetzung der Energiewende erhebliche Investitionen auf dieser 
Netzebene erfordert, sehen wir hier dringenden politischen 
Handlungsbedarf. Allerdings plant das BMWi den Regulierungsrahmen 
erst nach weiteren Prüfungen ab 2014 und auch nur voraussichtlich 
anzupassen. Hier hätten wir uns mehr Verbindlich- und Schnelligkeit 
gewünscht."
   Reck sieht einen dringenden und vor allem kurzfristigen 
Handlungsbedarf, da die Verteilnetzbetreiber die Anbindung 
erneuerbarer Energien, die Erneuerung der Netzinfrastruktur und den 
Ausbau intelligenter Netze (Smart Grids) zeitgleich und mit einem 
deutlich steigenden Investitionsbedarf bewerkstelligen müssen. 
Aktuell werden bereits 97 Prozent der erneuerbaren Energien auf 
dieser Netzebene eingespeist. "Die Verteilnetze sind damit ein 
entscheidender Schlüssel für das Gelingen der Energiewende. Die 
mangelnde Investitionsfähigkeit der Verteilnetzbetreiber muss daher 
dringend behoben werden."
   Auch bei der Neugestaltung der Regelung zu den vermiedenen 
Netzentgelten sieht Reck Verbesserungsbedarf: "Das Problem steigender
volatiler Erzeugung aus Wind und Photovoltaik darf nicht auf die 
stetige und vor allem planbare, sichere und dezentrale Erzeugung aus 
fossilen Energien sowie steuerbaren erneuerbaren Energien übertragen 
werden. Wir sind allerdings zuversichtlich, dass die dezentrale 
Erzeugung als wesentliche Säule der Energiewende nicht gefährdet 
wird", so Reck weiter.
   Bereits heute gibt es nach VKU-Zahlen einen zusätzlichen Aus- und 
Umbaubedarf in den Verteilnetzen von rund 25 Milliarden Euro bis 
2030. Zusätzlich müssen die deutschen Verteilnetzbetreiber bis 2030 
sieben Milliarden Euro in den Aufbau der Smart Grids (Kosten für die 
Informations- und Kommunikationstechnologie) investieren. Dadurch 
könne die zukünftig durch die erneuerbaren Energien verstärkt 
schwankende Strommenge bereits vor Ort zeitnah mit lokalen 
Verbrauchern ausgeglichen werden. Reck: "Das minimiert den 
notwendigen Ausbaubedarf bei den Stromautobahnen und steigert die 
Akzeptanz bei den Bürgern. Für die dringend notwendige Anpassung des 
Regulierungsrahmens liegt aktuell ein Vorschlag der 
Landesregulierungsbehörden vor - es ist jetzt höchste Zeit, diesen 
Vorschlag in gemeinsamen Diskussionen zu konkretisieren und zeitnah 
umzusetzen."
   Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) vertritt über 1.400 
kommunalwirtschaftliche Unternehmen in den Bereichen Energie, 
Wasser/Abwasser und Abfallwirtschaft. Mit 236.000 Beschäftigten 
wurden 2009 Umsatzerlöse von rund 94 Milliarden Euro erwirtschaftet 
und etwa 8 Milliarden Euro investiert. Die VKU-Mitgliedsunternehmen 
haben im Endkundensegment einen Marktanteil von 54,2 Prozent in der 
Strom-, 67,7 Prozent in der Erdgas-, 76,3 Prozent in der 
Trinkwasser-, 58,2 Prozent in der Wärmeversorgung und 12,8 Prozent in
der Abwasserentsorgung.
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