(ots) - Die deutschen Verteilnetzbetreiber müssen bis 2030 
sieben Milliarden Euro in den Aufbau intelligenter Netze (Smart 
Grids) investieren. Das ist ein Ergebnis einer Studie, die der 
Verband kommunaler Unternehmen (VKU) bei der renommierten 
Beratungsgesellschaft KEMA in Auftrag gegeben hat. "Für die 
Entwicklung eines Smart Grid spielen die Verteilnetzbetreiber die 
entscheidende Rolle. Durch die Energiewende müssen die Verteilnetze 
neue Aufgaben übernehmen, insbesondere durch die vermehrte Aufnahme 
dezentral erzeugten Stroms durch erneuerbare Energien und die 
Einbindung steuerbarer Verbraucher wie Wärmepumpen oder 
Elektroautos", erklärt VKU-Hauptgeschäftsführer Hans-Joachim Reck. 
"Der Ausbau lokaler und regionaler Smart Grids ist zudem weitaus 
kostengünstiger als sich ausschließlich auf Investitionen in die 
Stromautobahnen und ferne Offshore-Windparks zu konzentrieren."
   Reck weiter: "Der derzeitige Regulierungsrahmen unterstützt die 
Entwicklung hin zu intelligenten Netzen allerdings nur unzureichend. 
Um bessere Investitionsanreize zu bieten, sollte man endlich den 
Zeitverzug bei der Anerkennung von Investitionen in die Verteilnetze 
beseitigen. Zudem sind finanzielle Anreize für Innovationen und 
Forschungs- und Entwicklungsausgaben dringend notwendig", fordert 
Reck. Das Stromnetz der Zukunft ist durch viele unterschiedliche 
Erzeugungsarten und eine sehr hohe Vernetzung gekennzeichnet. "Ein 
dezentrales Smart Grid ist Voraussetzung, um die in der Erzeugung 
schwankenden erneuerbaren Energien zu steuern. Die Studie zeigt 
erstmals, welche Investitionen für die zusätzliche Intelligenz in den
Verteilnetzen erforderlich sind", so der renommierte Experte Claas F.
Hülsen von DNV KEMA Energy & Sustainability. Die Studie beschreibt, 
wie sich die Stromversorgungsstruktur im städtischen und ländlichen 
Raum künftig entwickelt und identifiziert die Anforderungen an die 
Informations- und Kommunikationstechnologie für Verteilnetze im Jahr 
2020 und im Jahr 2030.
   Basis für ein Smart Grid ist der Ausbau der Informations- und 
Kommunikationstechnologie. Derzeit gibt es keine großen 
Kostenabweichungen zwischen städtischen und ländlichen Gebieten. Die 
Studie zeigt, dass sich das in Zukunft ändern wird. Da der Ausbau der
dezentralen Energien auf dem Land größer ist als in der Stadt, werden
die Investitionskosten im ländlichen Raum stärker ansteigen. Die 
Szenarien in der Studie stellen dabei mögliche realistische 
Ausprägungen zwischen einer zentral und einer dezentral orientierten 
Entwicklung dar. Erneuerbare Energien wie Photovoltaik und 
Onshore-Wind, und potenziell steuerbare Verbraucher wie 
Elektrofahrzeuge werden in den nächsten Jahren eine hohe Dynamik und 
im Bereich der Verteilnetze einen starken Zuwachs haben.
   Neben den Kosten für die Weiterentwicklung der intelligenten Netze
gibt es aktuell einen Investitionsbedarf von 25 Milliarden Euro bis 
2030 in die Verteilnetze. Ohne diesen Aus- und Umbau wird es immer 
häufiger zu Zeiten kommen, in denen erneuerbare Energien 
heruntergeregelt werden müssen, weil die Netze sie nicht mehr 
versorgungssicher aufnehmen und weiterleiten können. "Die Kosten für 
die Smart Grids und die normalen Modernisierungskosten machen 
deutlich, dass wir neben der Energiewende jetzt in der konkreten 
Umsetzung auch eine Regulierungswende brauchen, damit die notwendigen
Investitionen getätigt werden", so Reck abschließend.
   Die Kurzfassung der Studie finden Sie auf der VKU-Webseite unter: 
www.vku.de/smart_grid_studie
   Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) vertritt über 1.400 
kommunalwirtschaftliche Unternehmen in den Bereichen Energie, 
Wasser/Abwasser und Abfallwirtschaft. Mit 236.000 Beschäftigten 
wurden 2009 Umsatzerlöse von rund 94 Milliarden Euro erwirtschaftet 
und etwa 8 Milliarden Euro investiert. Die VKU-Mitgliedsunternehmen 
haben im Endkundensegment einen Marktanteil von 54,2 Prozent in der 
Strom-, 67,7 Prozent in der Erdgas-, 76,3 Prozent in der 
Trinkwasser-, 58,2 Prozent in der Wärmeversorgung und 12,8 Prozent in
der Abwasserentsorgung.
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