WAZ: Die Dummen sind die Städte. Kommentar von Dietmar Seher
(ots) - Lebt ein Mensch mit 224 Euro im Monat
menschenwürdig? Darf ein Staat, der sich zur regelmäßigen Anpassung
an steigende Lebenshaltungskosten verpflichtet, das eigene Gesetz
missachten? Es sind berechtigte Fragen, die das Verfassungsgericht
Bund und Ländern stellen wird, wenn es die Höhe der Leistungen an
Asylsuchende überprüft. Die staatlichen Vertreter werden sich schwer
tun, überzeugend zu parieren. Denn Abschreckung war Prinzip, als vor
20 Jahren das Asylbewerberleistungsgesetz in Kraft trat. Die Zahl der
einreisenden Flüchtlinge war zehn Mal so hoch wie heute. Es gab die
Furcht vor der "Einwanderung in die Sozialsysteme" und auch
Missbrauch. Die Politik hielt die Zahlungen an die Asylsuchenden also
bewusst niedrig. Heute ist vieles anders. Asylsuchende gibt es
weniger, die Preise sind gestiegen - und noch immer zahlen die Städte
nach Maßstäben von 1993 aus, obwohl Karlsruhe das Existenzminimum
längst neu definiert hat. Viel deutet darauf hin, dass die höchsten
Richter Korrekturen verlangen werden. Die Dummen sind dann die
Kommunen. Sie sollten die Rechnung an den Bund schicken.
Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 - 804 6519
zentralredaktion(at)waz.de
Themen in dieser Pressemitteilung:
Unternehmensinformation / Kurzprofil:Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 10.06.2012 - 19:28 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 655885
Anzahl Zeichen: 1386
Kontakt-Informationen:
Stadt:
Kategorie:
Diese Pressemitteilung wurde bisher
0 mal aufgerufen.
Die Pressemitteilung mit dem Titel:
"
WAZ: Die Dummen sind die Städte. Kommentar von Dietmar Seher"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
(
Nachricht senden)
Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum
Haftungsauschluß (gemäß
TMG - TeleMedianGesetz) und dem
Datenschutz (gemäß der
DSGVO).
Die Forderung des bayerischen Ministerpräsidenten
Horst Seehofer (CSU) nach einem Zuzugsstopp für Muslime zielt nach
Einschätzung des früheren NRW-Integrationsminister Armin Laschet
(CDU) in die falsche Richtung. "Ein Großteil unseres
I ...
Eine Rückkehr zum neunjährigen Gymnasium wird es im
Ruhrgebiet nicht geben. Dies ergab eine flächendeckende Umfrage der
WAZ-Lokalredaktionen. Damit läuft der Schulversuch der rot-grünen
Minderheitsregierung an Rhein und Ruhr ins Leere.
An ...
Flacht die Erregungskurve einer gut ausbeutbaren
öffentlichen Debatte zu früh ab, darf man gewiss sein, dass einer
kommt und neues Öl ins Feuer gießt. Einer wie Horst Seehofer. Im
Gefolge der Sarrazin-Aufwallungen fällt es dem CSU-Vorsitzende ...