(ots) - Die Europäische Kommission hat für den 24. und 25.
Mai 2012 zur 3. Europäischen Wasserkonferenz nach Brüssel eingeladen.
Die Konferenz ist als letzte Möglichkeit für die interessierte 
Öffentlichkeit gedacht, die Zukunft der europäischen Wasserpolitik in
aller Breite zu diskutieren, bevor die Europäische Kommission im 
November 2012 ihre Blueprint-Strategie zum langfristigen Schutz der 
europäischen Trinkwasserressourcen vorstellen wird. Der Verband 
kommunaler Unternehmen (VKU) dankt der Europäischen Kommission für 
den umfassenden Konsultations- und Diskussionsprozess, der die 
Erarbeitung der Blueprint-Strategie vorbereitet hat. Dennoch sieht er
in den Plänen der Europäischen Kommission weiterhin Widersprüche und 
Gefahren für die kommunale Wasserwirtschaft.
   "Mit der Blueprint-Strategie kann ein großer Beitrag zu einer 
langfristig gesicherten naturnahen Trinkwasserversorgung geleistet 
werden", stellt VKU-Hauptgeschäftsführer Hans-Joachim Reck fest. 
"Dagegen würden europaweite Wassersparvorgaben eher Schaden anrichten
als Nutzen stiften." Man müsse bedenken, dass der tägliche 
Wasserverbrauch pro Kopf in Deutschland seit 1990 um 20 Prozent 
gesunken sei. Weitere politische Maßnahmen zur Reduzierung des 
Wassergebrauchs würden zu technischen und hygienischen Problemen 
führen, die kostenintensiv gelöst werden müssten. Gleichzeitig sei 
Deutschland ein wasserreiches Land, in dem sich auch unter den 
Bedingungen des Klimawandels kein Wassermangel abzeichnet. "Es ist zu
begrüßen, dass die Europäische Kommission verspricht, die großen 
Unterschiede der wasserwirtschaftlichen Verhältnisse vor Ort zu 
berücksichtigen", so Reck. "Dann sollte sie aber auch so konsequent 
sein und auf die europaweite Regulierung des Wasserverbrauchs von 
Duschköpfen oder Waschmaschinen zu verzichten." 
   Ausdrücklich begrüßt der VKU dagegen die Absicht der Europäischen 
Kommission, andere Politikfelder wie die gemeinsame Agrarpolitik oder
die europäische Chemikalienpolitik stärker auf wasserpolitische Ziele
zu verpflichten. "Wenn der Hauptgrund für das Verfehlen des guten 
Zustands unseres Grundwasser in vielen Regionen der 
Düngemitteleinsatz in der Landwirtschaft ist, dann kann eine Lösung 
dieses Problems auch nur dort erreicht werden", bekräftigt Reck. Mit 
der Blueprint-Strategie und der zeitgleichen Reform der Gemeinsamen 
Agrarpolitik seien gute Voraussetzungen gegeben, um den Beitrag der 
Landwirtschaft zum Gewässerschutz zu verbessern.
   Besseren Abstimmungsbedarf sieht der VKU weiterhin auch beim 
Zusammenspiel von Umweltpolitik und europäischem Binnenmarkt. "Für 
das Erreichen der ehrgeizigen Ziele der Wasserrahmenrichtlinie sind 
in Deutschland die bewährten leistungsfähigen 
kommunalwirtschaftlichen Strukturen in der Wasserwirtschaft 
notwendig", mahnt Reck. "Diese Strukturen stellt die Generaldirektion
Binnenmarkt jedoch zurzeit zum Beispiel mit ihrem 
Richtlinienvorschlag zu Konzessionen in Frage." Die 
Blueprint-Strategie sollte sich daher auch der Überwindung solcher 
Widersprüche widmen.
   Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) vertritt über 1.400 
kommunalwirtschaftliche Unternehmen in den Bereichen Energie, 
Wasser/Abwasser und Abfallwirtschaft. Mit 236.000 Beschäftigten 
wurden 2009 Umsatzerlöse von rund 94 Milliarden Euro erwirtschaftet 
und etwa 8 Milliarden Euro investiert. Die VKU-Mitgliedsunternehmen 
haben im Endkundensegment einen Marktanteil von 54,2 Prozent in der 
Strom-, 67,7 Prozent in der Erdgas-, 76,3 Prozent in der 
Trinkwasser-, 58,2 Prozent in der Wärmeversorgung und 12,8 Prozent in
der Abwasserentsorgung.
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