(ots) - Überraschend kam die Entscheidung des einstigen
Linken-Übervaters Oskar Lafontaine gestern schon nicht mehr.
Reichlich vergnatzt zieht der Saarländer, der die Linke seit 2007 wie
kein anderer dominierte und als bundesweite Protestpartei formte,
seine Kandidatur für den Parteivorsitz zurück. Überraschend war
höchstens der Zeitpunkt und die Art und Weise, wie Lafontaine den
Linken seinen Entschluss mitteilte. In einer dürren Mitteilung. Da
hat sich offenbar viel Frust über viele undankbare Linke, Reformer,
Anpasser an die SPD und destruktive Kräfte niedergeschlagen.
Lafontaine verzieht sich in den Schmollwinkel. Die enttäuschte Diva
der Linken verlässt die Bühne. Aber gleichzeitig ist Lafontaines
Verzicht auf ein Comeback an der Linken-Spitze eine Chance für die
Partei. Nun kann sie sich endlich von ihrem Übervater emanzipieren,
der es mit der innerparteilichen Demokratie nicht immer so genau
nahm.
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