(ots) - Man stelle sich einen kurzen Moment lang vor, es
würde alles gut für den CDU-Landesverband NRW. Mit Karl-Josef
Laumann, der den Gewerkschaften nahe stehende Chef der Christlich
Demokratischen Arbeitnehmerschaft? Oder mit Armin Laschet, der sich
im Kabinett Rüttgers mit dem Thema Integration Meriten verdiente?
Hier ein ländlich geprägter CDU-Mann, der Mitte-Links spielt; dort
ein Großstadt-Modernisierer der CDU, der ebenfalls Mitte-Links am
besten kann. Ein Neuanfang sieht anders aus. Nun stelle man sich vor,
Friedrich Merz würde in einem Anfall von Selbstlosigkeit sein
Anwalt-Dasein an den Nagel hängen, seine Wirtschaftskompetenz und
sein konservatives Wertebild in die Waagschale werfen. Die
Führungsdebatte des größten Landesverbandes der CDU hätte sich
erledigt. Warum? Weil die NRW-CDU das Feld der Industrie- und
Wirtschaftspolitik kampflos der SPD überlassen hat, was in einem
Industrieland nicht gut gehen kann. Spitzenkandidat Röttgen versuchte
stattdessen wie ehedem Rüttgers, sich mit sozialen Wohltaten
(Pendlerpauschale, Studiengebühren) beim Wahlvolk anheischig zu
machen - zu Lasten einer ordnungspolitischen Orientierung. Die
soziale Marktwirtschaft ist ein Markenkern der Partei Ludwig Erhards,
nur tief verschüttet. Gesucht wird also: Ein Mittelfeldspieler,
einer, der Freiheit und Verantwortung zusammenbringt, der die
heimatlosen Wertkonservativen einsammelt. Und der genug Pflichtgefühl
hat, um sich der Kärrnerarbeit zu stellen. Mit Laschet und Laumann
als Flügelläufer.
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