(ots) - Die Energiewende startet in Neumünster: Die SWN
Stadtwerke Neumünster planen in den kommenden zehn Jahren rund 140 
Millionen Euro zu investieren. Davon werden über ein Drittel in 
Effizienzmaßnahmen am Standort in Neumünster fließen. Den Schwerpunkt
bilden Investitionen in die Erzeugung, also in Anlagen zur Produktion
von regenerativ erzeugtem Strom und Gas sowie deren Speicherung. Ziel
ist der führende grüne Energiedienstleister in Schleswig-Holstein zu 
werden. Parallel dazu setzen die Stadtwerke Neumünster den engen 
Dialog mit den Bürgern in Bürgerforen und lokalen Symposien fort.
   Die beiden wesentlichen Säulen, auf denen die Investitionspläne 
der SWN unter dem Stichwort "EnergiewendePlus" ruhen, sind: Effizienz
und regenerative Erzeugung. "Wir unterscheiden dabei ganz bewusst 
zwischen zwei Arten von Projekten: jene, bei denen wir in konkrete 
Planungen gehen und jene, bei denen wir Investitionen unter den 
Vorbehalt einer sinnvollen wirtschaftlichen Lösung stellen", 
erläuterte SWN-Geschäftsführer Matthias Trunk den Start der 
"EnergiewendePlus" in Neumünster.
   Die konkreten Projekte im Einzelnen sind:
   Effizienzmaßnahmen ins Fernwärmenetz Neumünsters: Bereits 
gestartet haben die SWN die Investitionen in Effizienzmaßnahmen. 
Diese betreffen im Wesentlichen die Modernisierungs- und 
Umstellungsmaßnahmen im Netz der Fernwärme von Dampf auf Heißwasser. 
Bezogen auf einen Zeitraum von zehn Jahren fließen insgesamt rd. 51 
Mio. Euro in das Fernwärmenetz sowie in die Errichtung einer neuen 
Turbine, die vor allem den Einsatz von Kohle als Brennstoff 
überflüssig machen soll. Ein wichtiger Beitrag zur Einsparung von 
Kohlendioxid: Bei einer Ausbau- und Effizienzsteigerung von 26 GWh 
Fernwärme können pro Jahr rd. 7.000 t CO2 eingespart werden.
   Errichtung einer Biogasanlage: Ein wesentliches Vorhaben der 
EnergiewendePlus ist die Gewinnung von Biogas aus speziell dafür 
gezüchteten "Energie-Rüben". Dies dazu bei, die "Vermaisung" der 
schleswigholsteinischen Landschaft zu vermeiden. Für die Anlage auf 
dem Gelände des lokalen Abfallwirtschaftszentrums konnte die 
Hofkontor Holding AG aus Büdelsdorf als Kooperationspartner gewonnen 
werden. Mit einem Investitionsvolumen von rd. 20 Mio. Euro soll eine 
Anlage entstehen, die aus 80.000 t Rüben pro Jahr 91 GWh Biogas 
produziert. Eine Menge, die ausreicht, um 4.500 Einfamilienhäuser ein
Jahr lang mit Wärme zu versorgen. Dieses Projekt soll jetzt in die 
Genehmigungsphase gehen. Die Inbetriebnahme ist Ende 2014 vorgesehen.
   Beteiligung an einem Pumpspeicherkraftwerk: Die Technologie des 
Pumpspeicherkraftwerks wird derzeit von Experten als die 
aussichtsreichste Form der Speicherung überschüssig produzierten 
Stroms angesehen. Auch hier wollen die SWN ihren Beitrag leisten, 
indem sie sich an einer Anlage mit einem Anteil von bis zu 11 MWel 
beteiligen. Ziel ist, bis 2019 ein Pumpspeicherkraftwerk in 
Deutschland in Betrieb zu nehmen. Die Gesamtleistung würde mindestens
400 MW betragen und SWN könnte sich daran mit einem Volumen von 
insgesamt rd. 14 Mio. Euro beteiligen.
   Allein aus diesen konkreter geplanten Projekten ergibt sich eine 
Gesamtinvestition von rd. 85 Mio. Euro in den kommenden zehn Jahren. 
"Wir werden aber darüber hinaus sehr genau den Markt beobachten und 
strecken bereits heute unsere Fühler aus, um bei Investitionen in 
Windenergie, Biomasseanlagen und weiteren modernen Speicheranlagen 
wie Wärmespeichern oder Power-to-Gas-Technologien dabei zu sein", 
machte Matthias Trunk klar. Dabei stehe die wirtschaftliche 
Machbarkeit immer im Vordergrund, damit die Stadtwerke Neumünster 
auch in Zukunft auf einer soliden Basis stehen und so eine tragende 
Säule der Energiewende sein können.
   "Wir haben das Potenzial und die Kraft, Gesamtinvestitionen von 
rund 140 Millionen Euro in der kommenden Dekade stemmen zu können und
damit unser Ziel, der führende grüne Energiedienstleister in 
Schleswig-Holstein zu werden, zu erreichen", fasste 
SWN-Geschäftsführer Matthias Trunk die Projektplanung zusammen. "Mit 
diesem Programm wollen wir als gesamtes SWN-Team unseren Willen und 
unsere Verantwortung, die Energiewende in Deutschland Wirklichkeit 
werden zu lassen, unterstreichen." Um das Projekt der Energiewende 
zum Erfolg zu bringen, braucht es ein klares Ziel und eine Vision: Im
Jahr 2020 wollen die SWN mehr als 50% der bilanziellen Strommenge aus
regenerativen oder nachhaltigen Erzeugungsanlagen gewinnen. Damit 
würde der von der Bundesrepublik geplante Wert von 35 % deutlich 
übertroffen. Die CO2-Emissionen sollen im Jahr 2020 damit im 
Vergleich zur Bundesrepublik um ein Drittel geringer ausfallen.
   Flankierend bieten die SWN Stadtwerke Neumünster mit dem "Forum 
EnergiewendePlus" den Bürgern die Möglichkeit, mit ihrem 
Energieversorger in den Dialog zu treten. Darüber hinaus sollen 
regelmäßig Experten-Symposien mit lokalen Politik- und 
Wirtschaftsvertretern veranstaltet werden.
   Die SWN Stadtwerke Neumünster sind ein Energieversorger mit grüner
Vergangenheit: Bereits 1994 beteiligten sich die SWN an einem 
kommunalen Windpark und 2005 fuhren in Neumünster die ersten 
Schwerlasttransporter Deutschlands mit Erdgas. Heute werden die 
Schwerlasttransporter der MBA-Flotte (Mechanisch-Biologische 
Abfallbehandlungsanlage) und zwei Drittel des ÖPNV mit Erdgas 
betankt, die PKW-Flotte der SWN besteht zu 85% aus Erdgasfahrzeugen. 
Seit 2005 bietet die SWN Fernwärme mit dem Primärenergiefaktor "0" 
an, 2008 zeichnete die Studien- und Fördergesellschaft der 
Schleswig-Holsteinischen Wirtschaft e.V. die SWN Stadtwerke 
Neumünster als "umweltfreundlichen Betrieb" aus.
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