(ots) - Alle älteren Verkehrsteilnehmer über einen Kamm zu
scheren und für fahruntauglich zu erklären, ist Blödsinn. Insofern
tut Verkehrsminister Ramsauer gut daran, die Frage von
verpflichtenden Gesundheitschecks für Senioren und womöglich auch für
alle Autofahrer behutsam zu diskutieren. So eine Pflicht wäre
schließlich auch ein erheblicher Eingriff in die
Persönlichkeitsrechte jedes einzelnen.
Die Statistik spricht gegen jene, die vor allem Senioren
regelmäßig zu Medizintests schicken wollen. In der Tat verursachen
nach wie vor deutlich mehr Fahranfänger Unfälle. Deswegen hat die
Regierung auch das begleitete Fahren mit 17 eingeführt, von dem alle
Experten sagen, dass es dazu beiträgt, die Unfallzahlen zu
reduzieren. Was zuallererst gilt, ist: Jeder prüfe sich selbst. Junge
Fahrer, ob sie nicht zu unvorsichtig und zu riskant im Straßenverkehr
agieren, und ältere oder kranke Verkehrsteilnehmer, ob sie körperlich
noch in der Lage sind, den Herausforderungen gerecht zu werden.
Einfacher, freundlicher geht es auf den Straßen nämlich nicht zu.
Auch wenn das Autofahren Mobilität im Alter garantiert, was für viele
Senioren zu Recht besonders wichtig ist, die eigene Sicherheit und
die anderer muss immer oberste Priorität haben.
Vernünftige Autofahrer lassen sowieso regelmäßig kontrollieren, ob
sie zum Führen eines Fahrzeuges noch geeignet sind. Unvernünftige
müssen entsprechend dazu gedrängt werden - von achtsamen Ärzten, die
von Älteren ohnehin häufiger aufgesucht werden. Dafür bedarf es
keiner Gesundheitscheck-Pflicht. Und übrigens: Wer aufgrund
mangelnder Konstitution im Straßenverkehr auffällig wird, dem kann
schon heute der Führerschein entzogen werden.
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Trierischer Volksfreund
Thomas Zeller
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