(ots) - Die beiden bundesweit bedeutsamsten
Aussteigerprogramme für Rechtsextremisten haben bisher knapp 550
Personen erfolgreich den Weg aus der Neonazi-Szene geebnet. Das
berichten die Zeitungen der WAZ-Mediengruppe (Mittwochausgaben) unter
Berufung auf Angaben des Bundesinnenministeriums.
Demnach gelang durch ein im Jahr 2001 gestartetes
Aussteigerprogramm des Bundesamtes für Verfassungsschutz über 100
Rechtsextremisten der Ausstieg - die genaue, nicht bestätigte Zahl
soll bei 110 liegen -, ein eigens eingerichtetes Kontakttelefon habe
über 1100 Anrufe bearbeitet.
Die mit Bundesmitteln unterstützte Initiative Exit-Deutschland,
die ihre Arbeit im Jahr 2000 begonnen hatte, hat demnach bislang
sogar 434 Mitgliedern der rechtsextremistischen Szene zu einem
Ausstieg verholfen.
Die Zahlen erfasste das Bundesinnenministerium auf eine aktuelle
Anfrage der Linken-Fraktion im Bundestag. Nach den Daten ist die
Resonanz auf das Aussteigerprogramm des Bundesverfassungsschutzes
aber stark rückläufig, in den beiden vergangenen Jahren wurden
jeweils nur noch rund 20 Anrufer des Kontakttelefons verzeichnet. Die
Bundesregierung zeigte sich zufrieden mit der Resonanz: "Jeder, der
das Ausstiegsangebot annimmt, ist für uns ein Erfolg", sagte ein
Sprecher des Bundesinnenministeriums. Zu den Angeboten für Aussteiger
zählen neben persönlicher Beratung auch Unterstützung bei Bedrohung
durch die rechtsextremistische Szene und Hilfen beim Job- oder
Wohnungswechsel. Das Rückfallrisiko bei beiden Programmen sei gering,
erklärte das Ministerium.
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